Botanische Zuordnung
Art → Echinopsis pachanoi
Gattung → Echinopsis
Familie → Kakteengewächse ( Cactaceae )
weitere Namen → San Pedro, Echinopsis pachanoi, Trichocereus pachanoi
Allgemeine Informationen
Der San Pedro ist ein recht schnell wachsender Kaktus, welcher bei guter Pflege und optimalen Bedingungen ein jährliches Wachstum von ca. 20 cm bis 30 cm erreichen kann. Er kann eine Gesamthöhe von 4 m bis 7 m erreichen, besteht meist aus ca. 4 bis 9 Bändern und wächst strauchig bis baumförmig. Der San Pedro bringt weiße, duftende, trichterförmige Blüten hervor, welche eine Länge von ca. 15 cm bis 25 cm und einen Durchmesser von bis zu 20 cm erreichen können. Das Öffnen der Blüte findet größtenteils spät abends bis nachts statt. Je älter ein Kaktus ist und, umso mehr Wärme und Hitze und Sonne er abbekommen hat, desto mehr Meskalin wird er enthalten.
Seinen Namen und seine Entdeckung sind auf Abelardo Pachano zurückzuführen, welcher im Jahre 1918 Joseph Nelson Rose bei einer Ecuador Forschungsreise begleitete. Im Jahre 1896 wurde Meskalin als Erstes von Arthur Hefter isoliert. Einige Zeit darauf im Jahre 1919 wurde es als erste psychedelische Droge synthetisiert. Durch Botaniker, genauer gesagt Geologen wie Nathaniel Lord Britton und Joseph Nelson Rose erfolgte im Jahre 1919 die Erstbeschreibung als „Trichocereus pachanoi“. Seine direkte Heimat sind die Berge in Peru und Ecuador in Höhenlagen von ca. 2000 m bis 3300 m. Natürlich wird er auch in anderen Ländern in Wohnungen oder Gewächshäusern kultiviert.
Meskalin – weitere bekannte Inhaltsstoffe
Meskalin oder auch 3, 4, 5 – Trimethoxyphenethylamin, ein Isochinolin Alkaloid, ist eines der ältesten dem Menschen bekannten Halluzinogene neben LSD. Meist wird es in Form von farblosen Kristallen gereicht, welche leicht wasserlöslich sind und sich auch in Ethanol, Chloroform sowie in Benzol lösen lassen. Eine weitere Form ist ein stark alkalisches, farbloses Öl. Meskalin ist der psychoaktive Hauptwirkstoff verschiedener Kakteengattungen.
- Echinopsis (z.B. pachanoi, peruviana, lageniformis)
- Gymnocalycium (z.B. calochlorum, gibbosum, vatteri)
- Lophophora (z.B. williamsii, diffusa)
- Oputina (z.B. spinosior, basilaris, cylindria)
- Pereskia (z.B. corrugata, tampicana)
- Stenocereus (z.B. beneckei, eruca, stellatus)
- Turbinacarpus (z.B. lophophoroides, pseudomacrochele)
Weitere bekannte Inhaltsstoffe/Substanzen des San Pedros beziehungsweise der genannten Kakteen Arten sind neben Meskalin
- Tyramin
- Hordinenine
- 3 – Methoxytyramnin
- Anhalaninine
- Anhalonidine
- 3, 4 – Dimethoxyphen – Ethylamin
- 3, 4 Dimethoxy – 4 Hydroxy – B – Phenethylamin
- 3, 5 – Dimethoxy – 4 – Hydroxy – B – Phenethylamin
Kultivierung
Die Anzucht aus Samen erfordert eine Menge an Zeit und der Aufwand. Hat man einen Ableger und arbeitet mit diesem, so muss man ihn als Erstes trocknen, bis seine Schnittverletzung verheilt ist. Ist dies geschehen, so lässt man ihn in Kakteenerde aus dem Baumarkt bewurzeln oder man mischt sich selbst ein Substrat aus Quarzsand und Erde hinzu. Bevor man das erste Wachstum des Kaktus verzeichnet, kann gut 1 Jahr vergehen. Der San Pedro mag gern einen nährstoffreichen Boden und eine helle und warme Umgebung. Ein guter Platz ist eine südlich gelegene und ausgerichtete Fensterbank oder Terrasse. Bei der Innenkultivierung sollte man ihm direktes Sonnenlicht, Wasser und Nährstoffe in Form von Dünger gönnen.
Extraktion/Zubereitung
1 Extraktionsverfahren nach der „Michael Valentine Smith“ Methode Buch „Psychedelic Chemistry“
Die Spitze des Kaktus wird getrocknet und gemahlen. Zu 50 g dieses Pulvers werden 250ml MeOH (Methanol) hinzugefügt und es wird einen Tag eingeweicht, danach wird es filtriert. Es werden 100 ml 1 N HCI (Salzsäure) zu dem nassen Pulver hinzugefügt und 2 Stunden stehen gelassen. In der zwischen Zeit verdampft man im Vakuum das MeOH (Methanol). Die HCI (Salzsäure) Lösung wird filtriert, bis sie klar ist und zu dem Rest vom MeOH (Methanol) hinzugefügt. Der pH-Wert wird auf ca. 7 festgesetzt mittels 2 N KOH (Kaliumhydroxid) und es werden noch einmal 100 ml CHCI3 (Cloroform) hinzugefügt. Es wird im geschlossenen Abzug geschüttelt und die am Boden befindliche CHCI3 (Chloroform) Schicht abgetrennt. Es werden 40 ml Wasser zur CHCI3 Lösung gegeben und es wird im Abzug geschüttelt. Es wird getrocknet und die CHCI3 Schicht im Vakuum verdampft, um das Meskalin und andere Alkaloide zu erhalten.
2 Extraktionsverfahren nach Edward F. Anderson, ein angeblicher Auszug aus folgendem Buch Buch „Peyote The Divine Cactus“
Es sind verschiedene Methoden bekannt, um Meskalin aus pflanzlichem oder tierischem Gewebe zu isolieren oder zu identifizieren. Die Extraktion ist durch MeOH möglich. Der erste Schritt wird durch Filtrieren der Pflanzenteile und anschließende Trocknung des Extraktes durch Verdampfen behandelt. Der Extrakt wird mit CHCl3 und 0,05 N Hcl in einen Scheidetrichter gegeben. Die wässrige Schicht wird nach einigen Waschungen mit CHCl3 bewahrt. Ammonium- oder Natriumcarbonat wird in ausreichender Menge hinzugefügt, um einen pH-Wert von 8 zu erreichen. Dies wird gefolgt von weiteren Extraktionen mit CHCl3 und CHCl3-EtOH (3:1). Nachdem der pH-Wert auf 10 erhöht wurde, wird eine letzte CHCl3-EtOH-Extraktion durchgeführt.
Der CHCl3-extrakt, der die Alkaloide beinhaltet, wird getrocknet. Die Alkaloide können in phenolische und nicht phenolische Gruppen getrennt werden, mittels Durchsickern (wiederum gelöst in CHCl3) durch Amberlite IRA-400 (OH) Ionenaustauscherharz. Wenn Dünnschichtchromatografie für die Alkaloidtrennung und Identifizierung benutzt wird, sind einige Spray-Reagenzien nützlich. Zum Beispiel, Fluorescamin (4-Phenyl-spiro[furan-2(3H),1′-phtalan]-3,3-dion), das Phenylethylamine von Tetrahydroisoquinolen unterscheidet.
Medizinisch / Pharmakologische Anwendung
In der Homöopathie findet Meskalin Verwendung unter der Bezeichnung Anhalonium aus z. B. Lophophora lewinii (Verwandter des Lophophora Williamsii). Es wird bei Kopfschmerzen, Gehirnerschöpfung, Neurasthenie, Halluzinationen sowie bei Delirien angewandt und eingesetzt. Des Weiteren wird speziell dem „Peyote“ Kaktus in den verschiedensten Kulturkreisen eine heilende Wirkung nachgesagt. Er soll bei den Zeremonien eher auf psychischer Art seine Wirkung entfalten. Somit wurden bereits verschiedene Krankheiten wie Neurodermitis, Alkoholismus und Depressionen geheilt, genau wie bei der Substanz LSD 25. Ein enthaltenes Alkaloid der Kakteen, das Peyocactin wirkt antibiotisch. Auch nachgewiesen ist, dass bei verschiedenen Personen, die Augen und Sehprobleme hatten, durch die Anwendung von „Peyote“ und Meskalin eine Linderung Ihrer Leiden zu verzeichnen war.
Wirkung und Dauer
Bei der Wirkung und dem gewünschten Effekt muss man unterscheiden zwischen synthetisch hergestelltem Meskalin, der reine Genuss eines Kakteengewächses oder dessen trockenen und gemahlenen Pulver. Bei synthetisch hergestellten Meskalin hat man nur den reinen Stoff, wobei man bei dem Verzehr einer Kaktee weitere Stoffe enthalten sind, welche den gewünschten Trip, Rausch und Wirkung erst hervorrufen und es zu einem Erlebnis machen. Nach der Einnahme der zubereiteten Dosis kann es gerne sein, dass eine Zeit von ca. 20 Min. bis 2h vergehen kann.
Viele Konsumenten berichten, dass am anfangs eine starke Übelkeit zu verzeichnen war, welche sich nicht selten in Erbrechen ausweitete. In Kulturkreisen, wie den indianischen Stämmen, wird dies als Reinigung des Körpers angesehen. Bei der Einnahme von Meskalin respektive eines Kakteengewächses können Bewusstseinsverzerrungen & Veränderungen der Wahrnehmung auftreten, die dem LSD sehr ähneln. Bei dieser Substanz entwickelt der Körper eine schnelle Toleranz und sollte bei mehrfacher Einnahme maximal alle 4 bis 6 Tage eingenommen werden. Meskalin kann auch in sehr geringen Mengen toxisch, genauer gesagt giftig sein.
Rechtliche Lage
In Deutschland wird das reine Molekül „Meskalin“ als Betäubungsmittel eingestuft und steht somit im BtMG . Kakteen, die Meskalin enthalten und keine Anwendung in der Medizin finden, werden in Deutschland als missbräuchlich angesehen. In unserem Nachbarland Schweiz fallen der San Pedro und der Peyote Kaktus seit dem Jahre 2002 unter das BtMG.