Cannabisextrakte erfreuen sich in den letzten Jahren großer Beliebtheit. Diese Cannabis-Extrakte existieren in unzähligen Varianten. Daher gibt es einige Methoden, die Harzdrüsen (Trichome) von den Blüten und Pflanzenteilen zu trennen. Bei den Cannabisextrakten unterscheiden wir zwischen zwei Gruppen: jenen mit und jenen ohne die Verwendung von Lösungsmitteln.
Extrakte ohne Lösungsmittel
Den Anfang machen die klassischen Extrakte ohne Lösungsmittel, diese werden umgangssprachlich auch als Haschisch bezeichnet.
Kief
Kief hat seinen Ursprung in Ländern wie Marokko, hier ist Kief schon lange Tradition. Hierfür werden ganz feine Siebe oder Seidentücher über eine Schüssel gespannt, anschließend werden Blüten und Blätter auf das Sieb gelegt. Durch die Bewegung und das Schütteln der Pflanzenteile auf den Sieben werden die Trichome in der Schüssel gefangen. Dieser Staub wird dann Kief genannt. Mittlerweile gibt es auch Maschinen, die einem die Arbeit hierfür abnehmen. Einer der bekanntesten ist wohl der Pollinator von Mila. Mit dieser Maschine kann man in kurzer Zeit große Mengen Kief (Pollen) produzieren. Meistens wird dieser Kief aber nur gepresst angeboten, da der Transport gepresst wesentlich leichter ist. Natürlich gibt es auch kleine Pollenshaker oder Kiefboxen, die einem ermöglichen, kleine Mengen Kief zu produzieren.
Ice-o-Lator Bubblehash
Im Laufe der Jahre tüftelten viele Menschen daran, noch bessere Extraktionsmethoden zu entwickeln. Der nächste Schritt hierfür war das Eiswasserhasch, auch als Ice-o-Lator bekannt. Hier werden die Pflanzenteile mit Eiswürfeln und Wasser vermischt. Diese Mischung muss immer wieder kräftig gerührt werden. Durch das Rühren und die Kälte lösen sich die Harzdrüsen von den Blüten. Dank des Wassers werden die Pflanzenteile nicht so stark beschädigt. Wenn genug gerührt wurde, wird das komplette Eiswasser durch ein Siebsystem gefiltert. Im gröbsten Sieb werden die Pflanzenreste aufgefangen. Als Nächstes setzt sich durch das Sieben Hasch ab. Dieses muss selbstverständlich getrocknet werden. Diese Methode ist etwas umständlicher als die Kief-Methode, jedoch auch viel effizienter in Bezug auf Ertrag und Qualität.
Extrakte mit Lösungsmitteln
Momentan sind vorwiegend Öle wie BHO (Butan honey Oil) sehr angesagt. Diese Extrakte werden mithilfe von Gas gewonnen. Der Vorteil dieser Extrakte ist, dass man ein wirklich sehr reines Produkt erhält. Der Nachteil ist, dass das Gas sich nicht ohne Weiteres komplett aus dem Extrakt löst. Deshalb ist die Nachbearbeitung dieser Extrakte notwendig. Am besten eignen sich hierfür Vakuumpumpen. Die Produktion von BHO ist aufgrund der Verwendung von Gas äußerst gefährlich. Deshalb sollte man Extrakte mit Lösungsmitteln am besten in einem Cannabis Social Club genießen oder wirklich gut aufpassen. Seit einiger Zeit gibt es auch noch ein anderes Gas, das zur Verwendung von Öl verwendet wird: Dimethyl Ether (DME).
Der Vorteil von diesem Gas ist, dass es nicht so toxisch ist wie Butan und sich schneller verflüchtigt. Deshalb kann man die Extrakte, die mit DME gemacht wurden, auch rauchen, wenn sie nicht komplett gereinigt wurden. Grundsätzlich sollten aber alle Extrakte gründlich nachbearbeitet werden, um Gesundheitsschäden zu vermeiden. Für die Extraktion mit DME benötigt man spezielle Extraktorkolben; jene aus Glas sind für die Extraktion mit DME-Gas nicht geeignet. Die Firma Dexso vertreibt dieses Gas und bietet auch einen passenden Extraktor an. Je nachdem, wie das Öl weiter bearbeitet wird, bekommt es Namen wie Wax oder Shatter.
Rosin Tech
Das Problem mit der rückstandsfreien Reinigung der Gasextrakte hat die Leute erfinderisch gemacht: Die Rosin Technologie wurde geboren. Hier werden Extrakte durch Hitze und Druck gewonnen. Diese Methode eignet sich auch gut für den Hausgebrauch. Man benötigt nur Rosin bags – diese sind in den verschiedensten Größen erhältlich – und ein modifiziertes Glätteisen. Wenn man die Blüten Rosin bags füllt und mit einem warmen Glätteisen presst, bekommen wir durch den Druck und die Wärme einen Extrakt, der sich aus der Blüte löst. Das Endergebnis ist ähnlich wie BHO, nur ohne Lösungsmittel. Allerdings ist die Produktion großer Mengen Rosin schwierig, deshalb ist Rosin hierzulande eher selten zu haben.
Lagerung der Extrakte
Wenn man dann schon mal einen Extrakt in die Finger bekommt, möchte man jenen möglichst gut aufbewahren. Doch hierbei gilt es, ein paar Punkte zu beachten. Man möchte ja schließlich nicht, dass der Wirkstoff verfliegt oder Ähnliches. Die Lagerung von Extrakten ist ähnlich wie die Lagerung von Cannabis. Grundsätzlich sollten Extrakte vom Lichteinfall geschützt gelagert werden, denn das Licht kann die Struktur der Extrakte nachhaltig verändern. Deshalb gibt es auch eigene Silikoncontainer, die den Extrakt licht- und luftgeschützt lagern.
Ein weiterer Punkt, der bei der Lagerung von Extrakten beachtet werden sollte, ist Wärme. Die Wärme bringt das Extrakt dazu, Wirkstoffe wie Terpene verfliegen zu lassen. Gleiches kann passieren, wenn wir die Extrakte offen liegen lassen – gerade da ist der Extrakt allen schädlichen Umweltfaktoren wie Licht, Wärme und Luft ausgesetzt. Also am besten Hasch, BHO und Co. dunkel, kühl und trocken lagern.