Wer gelegentlich im Web Drogen im Zusammenhang mit Alkohol, Ecstasys, Amphetamin oder sonstigen Substanzen verwendet, erhält böse Kommentare. „Wie kann das denn eine Droge sein, wenn es nicht getrocknete Pflanzenteile sind? Droge ist Niederländisch für trocken oder getrocknet.“ Das mag richtig sein. Dennoch ist es sehr alltäglich, dass sich ein Begriff in seiner Bedeutung mit der Zeit wandelt. Hier wird es vermutlich tausende Beispiele geben, die dem Bürger jedoch unbekannt sind.
Droog ist Niederländisch für trocken
Drogen sind heute in der deutschen Sprache ein Sammelbegriff, dem eigentlich Alkohol, Nikotin oder Kaffee zugeordnet werden müssen. Drogen ist ein Begriff für Wirkstoffe aller Art, die mit einer gewissen Dosis eine psychotrope Wirkung auslösen. Sie verändern also das eigene Bewusstsein, in dem die Wahrnehmung eingeschränkt, erweitert und verändert wird.
Im Deutschen sind „Drogen“ mit etwas Negativem behaftet, sie sind immerhin verboten und damit müssen sie auch schlecht sein. Aber ab welchem Grad ist es eine verruchte Droge? Auch das ist nicht das Kriterium, da Alkohol als harte Substanz durch die Bürger nicht als Droge angesehen wird. Es ist ein Genussmittel. Weniger bedenkliches Marihuana ist hingegen eine der ganz schlimmen Drogen, primär für die zu schützenden Jugendlichen, die dem unkontrolliertem Schwarzmarkt wegen des Cannabisverbots ausgesetzt werden.
Der Ursprung des Begriffs Drogen
Im Niederländischen heißt „droog“ noch immer trocken. Daraus wurde jedoch der Begriff „Droge Vaten“ abgeleitet. Fässer für trockene Dinge. Wegen der niederländischen Schifffahrt mit den importiertem Tee und den Gewürzen wurde der Begriff schließlich nicht mehr für die Fässer, sondern deren Inhalt verwendet. Droge Vaten sind nun also Tee oder Gewürze. Es sind getrocknete Pflanzenteile.
Die Niederländer sind mit dem Plattdeutschen angrenzender Regionen sprachlich nah verwand. Hier bedeutet „dröge“ das gleiche wie im Niederländischen „droog“. Dennoch kam der Begriff Drogen erst über Frankreich in das Hochdeutsche. Im Englischen sind es die „Drugs“. Drugs werden hier jedoch als Medikamente und somit als etwas Legales verstanden. Die Engländer oder Amerikaner unterteilen einfach in legale und illegale Drugs. In Deutschland gibt es noch die Arzneidrogen. Hier sind es dem Verständnis nach wirklich getrocknete Pflanzenteile.
So ist es zumindest Wikipedia zu entnehmen. Dort stehen die Mitwirkenden vermutlich auch regelmäßig vor dieser Aussage, dass Tabletten oder Pulverdrogen aus dem Reagenzglas keine getrockneten Pflanzenteile sind.
Drogen sind als Begriff im deutschen Verständnis, wie bereits erwähnt, schon wieder weiter gewandert und gilt politisch gewollt als etwas Schlechtes. Es ist der Sammelbegriff für verbotene psychoaktive Substanzen. Und wenn es verboten wurde, dann nehmen es nur Kriminelle. Wenn sie es nehmen, sind sie es immerhin. Also miserabel.
Würde man Alkohol verbieten, wäre es also auch eine Droge, obwohl es kaum möglich wäre, Alkohol zu trocknen und dabei die Wirkstoffe zu erhalten.
Rein ideologischer Blickwinkel
In gewissen Kreisen werden der Alkohol oder Kaffee geduldet, Marihuana, MDMA oder Zauberpilze jedoch nicht. Jetzt muss dem Bürger erklärt werden, warum denn das eine im „Rahmen“ ist und das andere nicht. Hier hilft das „Wording“. Sobald ich etwas in eine bestimmte Richtung argumentieren möchte, verpasse ich der Sache ein spezielles Wort, welches sich bereits an dem Zielpunkt befindet. Damit werden Edward Snowden und Julian Assange zu Terroristen und Barack Obama und die EU bekommen den Friedensnobelpreis.
Mit der Realität hat das alles genau wie Drogenpolitik nicht viel zu tun. Es wird einfach eine Brücke geschlagen. Terrorist ist etwas Schlechtes, dorthin diejenigen, die geächtet werden. Der Friedensnobelpreis ist etwas Gutes, dorthin diejenigen, die im System gestärkt werden sollen. Auf diese Weise ist Mutter Theresa nun heilig, obwohl glaubwürdige Berichte sie zur Leiterin einer Sterbestation erklärten. Es wurden zugleich Unsummen Spendengelder eingesammelt. Aber nicht für leidende Menschen, sondern die katholische Kirche. Also eine Heilige.
Und deswegen sind Marihuana, MDMA und Zauberpilze Drogen, Alkohol ist hingegen ein Genussmittel. Wo genau Tabak derzeit einzuordnen wäre, wird mit jedem Jahr fraglicher.
Nehmt einfach nicht die für euch verkehrten Drogen, nehmt nicht zu viel auf einmal und habt trotz der verdrehten Realität noch so lange Spaß, wie es für euch möglich ist. Aber wisst schon mal so viel, dass nicht die Drogen schlecht sind. Es ist allerdings vieles schlecht, was Menschen aus, mit oder wegen der Drogen machen. Selbstversorger haben zur einen Seite das Risiko aber zur anderen doch auch die Kontrolle über ihre eigenen Drogen.
Fotoinfos
Titelfoto:
Im Verständnis vieler Personen geht der Begriff „Drogen“ auf das Niederländische zurück und bedeutet „getrocknet“. Demnach wären Pulver und Pillen aus dem Chemielabor keine Drogen. Die Bedeutung vom Begriff Drogen wandert allerdings – in Deutschland sind alle psychoaktiv wirkenden und zugleich verbotenen Substanzen „Drogen“. Abgesehen davon gibt es aber auch heute noch die getrockneten Kräuter als Arzneidrogen. Hier steht Drogen dann noch immer für getrocknet.
Foto im Artikel:
Noch ist es nicht trocken, noch ist es keine Droge? Inzwischen wurde der niederländische Begriff droog über droge vaten zum deutschen Sammelbegriff für verbotene psychotrope Substanzen. Im Englischen ist der abgewandelte Begriff „Drugs“ der Sammelbegriff für Medikamente. Es gibt allerdings die „illegal Drugs“ als Sammelbegriff für verbotene Wirkstoffe.