Drogen sind ein Begriff mit großem Spielraum. Im Englischen heißt es „Drug“ und dem sogenannten „Drugstore“ gab man diesem Namen bereits vor den Drogenverboten, weil man in ihm Drogen kaufen kann. Heute natürlich nur die Drogen, die noch nicht verboten wurden. Eine Droge ist ein pflanzlicher oder künstlich geschaffener Stoff, der auf den Organismus eine psychotrope Wirkung hat.
Marihuana berauscht und kann süchtig machen, aber ist es schädlich?
Es findet eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung statt. Diese ist häufig unmerklich für das Bewusstsein, aber durch diese stattfindende Wirkung werden z. B. die Drogen, Tee und Kaffee sehr rege genutzt. Man muss nicht bewusst etwas merken, es reicht, wenn man unbewusst danach greift, weil die Substanzen eine Wirkung auf einen haben. Auch Handlungen wie Spielen, Fallschirmspringen, Sex usw. können eine Wirkung auf den Menschen haben, süchtig machen und sogar zu Suchtproblemen führen. Es handelt sich hierbei nicht um Drogen. Es wirkt nicht jedes Mittel auf jeden auch suchterzeugend, da nicht alle Menschen gleich sind.
Der heutige Begriff Droge im deutschsprachigen Gebrauch ist jedoch recht irreführend, da mit ihm nur illegale Drogen in Zusammenhang gebracht werden.
Darunter ist auch Hanf. Hanf ist jedoch nicht gleich Hanf. Angenommen, man baut Faserhanf an, der keine berauschende Wirkung auslösen kann, dann stellt sich die Frage, ob dieser mit unter 0,2 % THC Gehalt als Droge definiert werden kann. Oder man nimmt die Stängel der potenten Marihuanapflanze, mit denen man sich ebenfalls nicht berauschen kann. Soll das eine Droge sein? Wer eine Hose aus Hanffasern anzieht, kleidet sich mit Drogen? Viele werden genau das bestätigen und fahren dennoch Autos wie BMW oder Mercedes, in denen Hanffasern verbaut wurden.
Man müsste deswegen ganz objektiv darstellen: Bestandteile der Hanfpflanze, die gewisse Wirkstoffe enthalten, sind Drogen. Andere Bestandteile jedoch nicht.
Hanf eine gefährliche Droge?
Wenn man nun Tee neben Heroin stellt, um sie in den Topf der Drogen zu werfen, macht man vermutlich etwas falsch. Drogen sind ein Sammelbegriff, wie vielleicht auch Säugetiere oder Vögel Sammelbegriffe sind.
Das allein sagt eben lediglich aus, dass bei der Einnahme eine psychotrope Wirkung im Organismus einsetzt. Eine Droge muss jetzt aber nicht süchtig machen, sie muss nicht eine tödliche Überdosis haben und sie muss nicht schädlich für die Organe sein, sie muss wie z. B. Tabak nicht einmal merklich berauschen. Tabak wird deswegen auch als Suchtmittel und nicht als Rauschmittel definiert, wobei er jedoch definitiv eine psychotrope Wirkung durch Nikotin als Wirkstoff entfaltet.
Für Hanf oder eher dem berauschenden Wirkstoff THC gibt es keine bekannte tödliche Überdosis. Es ist nicht bekannt, dass eine Schädigung der Organe auch nicht vom Gehirn ausgewachsener Menschen stattfinden könnte. Es ist jedoch bekannt, dass Hanf als Droge süchtig machen kann, wobei sich darüber streiten lässt, ab wann man süchtig ist und ab wann man Suchtprobleme hat oder ob vorhandene Probleme sich auf den Cannabiskonsum zurückführen lassen.
Fragt man die richtigen Leute, ist der einmalige Konsum von Marihuana ein Missbrauch und kann zu irreparablen Folgeschäden führen. Die gleichen Leute sehen häufig kein Problem in der Betreibung von Kernkraft, Fracking, dem Anbau von Genfood und finden es ganz toll, demokratische Werte in die Welt zu bomben.
Hanf kann zu Suchtproblemen führen
Fakt ist und bleibt jedoch, dass Hanf süchtig machen und somit auch Suchtprobleme auslösen kann. Zudem kann eine hohe THC-Menge bei einigen Krankheitsbildern sehr negativ wirken. Dieses kann für den Moment oder auch für die nachfolgende Zeit sein. Diejenigen, die Hanf als Droge verbieten wollen und zugleich auch Nutzhanfanbau und die Forschung weitgehend unmöglich machen, werden immer sagen, dass es keine Unbedenklichkeitserklärung gibt. Damit wäre begründet, es den Leuten zu verbieten, über sich selber zu entscheiden. Wenn jedoch für alle (Fracking, Kernkraft, Genfood) entschieden wird und auch keine Unbedenklichkeitserklärung existiert und absehbar ist, dass dieses niemals der Fall sein wird, da es erwiesenerweise bedenklich ist, kann man praktisch gesehen genau gegenteilig entscheiden und alle Menschen fahrlässig gefährden.
Es gibt auch keinerlei Grund, keinen Nutzhanf anzubauen oder zu forschen. Das ist auch möglich, aber derart erschwert, dass wir erst seit einigen Jahren über die medizinische Bedeutung von CBD genauer Bescheid wissen. Mit diesem Bestandteil aus den Hanfpflanzen lassen sich viele Erkrankungen erfolgreich und mit geringen Nebenwirkungen behandeln, bei denen THC sehr kontraproduktiv wirken kann.
Der Sinn der Hanfverbote
Auch trotz der Verbote wird Hanf als Droge immer mehr konsumiert und hat im Vergleich zu vielen anderen, auch legalen Drogen weit weniger Gefahrenpotenzial für die Konsumenten und die Gesellschaft. Es ist der Weg des geringeren Übels.
Damit hat zumindest das Verbot von Hanf sein eigentliches Ziel verfehlt, Schaden von den Menschen und der Gesellschaft abzuhalten. Es schadet jedoch, da es keine Qualitätskontrollen gibt, Patienten nicht optimal versorgt werden, die Bauern fast keinen Nutzhanf anbauen, alles viel Geld kostet und sich die organisierten Kriminellen finanzieren können, die eben nicht zum Anwalt gehen, sondern zur Waffe greifen.