Wer beim Heroinabhängigen an ein Wrack in seinem eigenen Müll denkt, sollte beachten, dass dieses nicht so sein muss. Vielen sieht man es gar nicht an, sie können sich halt den guten Stoff leisten. Und arbeiten geht auch unter Opiaten, das zeigt sich am Spruch: „Ohne Opium kein Empire“, der sich bewahrheitet hat. Nachdem die Briten nicht mehr in Indien Opium hergestellt hatten, um es den Chinesen zu geben, damit diese ohne wirklichen Lohn arbeiten, zerbrach das Empire. Es kommt also zum einen auf die Dosis, zum anderen auf die Person und auch auf die Tätigkeit an, ob es nur noch zu „Freizeitdrogen“ oder auch zur Arbeit taugt. Mit Alkohol ist das immerhin ähnlich, dass mit einem Bier noch vieles klappt!
Selbst kleine Mengen MDMA wären für einen Fleischer gewiss sehr „kontraproduktiv“, wohingegen diese im Kundenkontakt einer Parfümhandlung vielleicht förderlich wären. MDMA muss also nicht ausschließlich in der Schublade für Freizeitdrogen landen.
Leistungsdrogen wie Amphetamine oder auch Koffein werden häufig in der Freizeit eingenommen, um in dieser mehr leisten zu können. Drei Tage tanzen ist immerhin anstrengend! Alkohol würde man eher als Freizeitdroge klassifizieren, aber bei vielen gehört das Bier zur Brotzeit dazu und geht ohne das Bier vor dem Frühstück bald gar nicht mehr. Wenn sich eine Sucht erst einmal aufgebaut hat, ist man in den ersten Wochen oder Monaten ohne seine Droge gewiss weniger produktiv, wird aber auch keine angenehme Freizeit haben.
Typische Freizeitdrogen
- Cannabis
- Alkohol
- MDMA
- LSD oder psychedelische Pilze
- Opiate
An dieser Liste sieht man, dass es sehr bedenkliche und suchterzeugende Freizeitdrogen gibt. Alkohol und Opiate machen körperlich abhängig und für entsprechend veranlagte Menschen sind auch die anderen Freizeitdrogen bedenklich. Im Übermaß ist sowieso alles bedenklich, immerhin macht die Dosis das Gift.
Wie geht man mit Freizeitdrogen richtig um?
Die Menschen nehmen Wirkstoffe (um nicht Drogen zu sagen) zur Arbeit und in der knappen Freizeit muss man ganz viel genießen, es werden wiederum Wirkstoffe genommen. Der Übergang zum Problemkonsum ist dabei fließend und wird mit noch mehr Wirkstoffen kompensiert. Freizeitdrogen sollten also nicht zu regelmäßig oder in zu hohen Dosen eingenommen werden, das Gleiche gilt für Leistungsdrogen. Es macht allerdings auch einen Unterschied, welche Freizeitdrogen ich seltener oder häufiger verwende. Bevor man von Opiaten abhängig wird, sollte man seinen täglichen Suchttrieb besser mit Cannabis befriedigen. LSD oder psychedelische Pilze können gar nicht abhängig machen, sind bei vielen veranlagten Personen jedoch für die geistige Gesundheit bedenklich.
Zudem stellt sich immer auch die Frage vom Mischkonsum. Auf der Arbeit Amphetamine oder direkt Kokain und zum Schlafen ein paar Benzos nachwerfen. Wie kommt man am nächsten Tag aus dem Bett? Erst Nase ziehen und dann die Decke zur Seite werfen!
Wer in der Freizeit, zur Arbeit oder eigentlich immer irgendwelche Wirkstoffe (abgesehen vom Täglich Gift: Koffein, Nikotin, Teein usw.) zum Funktionieren und Wohlfühlen benötigt, der hat eine Schwelle überschritten, bei der schnell der Rückwärtsgang eingelegt werden sollte, um nicht noch tiefer in die Sucht reinzufahren. Das klappt aufgrund der Leistungsgesellschaft bei den meisten nicht, bei anderen aufgrund vom Umfeld. Denn jetzt sollte man sich erst einmal zu den Konsumkreisen distanzieren und ganz viel Freizeit ohne Freizeitdrogen machen. Wer wirklich von Benzos, Alkohol oder Opiaten loskommen möchte, macht allerdings gewiss keinen Fehler mit dem täglichen Joint. Besser bekifft nicht zum Dealer, Arzt oder Schnapsladen rennen, als eine Woche nüchtern mit folgendem Rückfall erleben.
Sind Freizeitdrogen immer schlecht?
Wer um 6 Uhr am Morgen aufsteht, nach weniger als einer Stunde bereits im Auto, Bus oder Zug sitzt und auf der Arbeit kaum Zeit für die Mahlzeiten findet, auf dem Heimweg noch einkaufen, Freunde treffen und Freizeit machen muss, der ist gerädert. Man hat die Kraft nicht und muss sich dringend erholen, da es am nächsten Tag weitergeht. Aber nach dem Stress geht das so einfach nicht. Dann muss man sich runterfahren und hier sind einige Freizeitdrogen der Schlüssel, um nicht auf Medikamente zurückgreifen zu müssen. Das Problem ist dabei jedoch, dass man dieses Problem ständig hat und an den freien Tagen natürlich ordentlich feiern geht. Dann ist die Freizeitdroge Cannabis wiederum besser als Alkohol oder Opiate, weil es beim täglichen Konsum weniger bedenklich ist. Denn viele müssen sich fast täglich „runterfahren“. Und wer sich nicht runterfahren kann, kann am nächsten Tag weniger leisten, weil der Wecker mit dem Klingeln nicht warten wird!
Je nach Krankheitsbild ist Cannabis im Übrigen auch eine Leistungsdroge. Viele kranke Menschen fühlen sich nur durch den Hanf wohl und können nur durch diesen viel leisten.