Kategorie: Drogenkunde

Neben duzenden Cannabinoiden gibt es tausende Drogensubstanzen

Neben Marihuana mit seinen Cannabinoiden finden sich tausende pflanzlicher oder chemischer Drogen auf der ganzen Welt. Um so wichtiger ist es z. B. für Konsumenten sich mit der Drogenkunde zu befassen. Gerade in Chemielaboren werden immer neue chemische Verbindungen entdeckt, nicht nur für die Medizin, sondern auch für den Drogenmarkt. Hier wäre erst einmal zu klären: Was ist denn eine Droge und was nicht?

Eine Droge ist eine Substanz, die eine psychotrope Wirkung auf den Organismus hat. Hierzu gehören viele Medikamente. Diese sind nämlich nichts anderes als medizinisch eingesetzte Drogen. Eine Droge muss zudem nicht süchtig und/oder abhängig machen. Natürlich bergen auch Drogen wie LSD, die definitiv nicht abhängig machen können, das Risiko, dass man sie immer wieder konsumieren möchte, und sind nicht ungefährlich. Die Risiken von LSD sind in der Drogenkunde gut dokumentiert.

Genauso gut möchte man vielleicht immer wieder in der Sonne liegen oder Kanu fahren und auch das ist nicht ungefährlich. Es ist dann vielleicht nicht direkt eine Sucht, sondern ein Verlangen. Damit es eine Droge ist, muss es nicht süchtig und/oder abhängig machen, es muss lediglich nach der Verwendung eine psychotrope Wirkung einsetzen.

Drogen im Alltagsleben:

Viele verstehen einfach nicht, dass Drogen ein Sammelbegriff sind, zu dem auch Genussmittel gehören, die sie selber verwenden. Oder haben Koffein, Tein, Nikotin, Baldrian, Hopfen, viele rezeptfreie Medikamente, Inhaltsstoffe der Schokolade, Zusätze in Nahrungsmitteln usw. keine psychotrope Wirkung auf uns? Diese Wirkung haben sehr viele Substanzen über die es in der Drogenkunde allerdings wenig zu lesen gibt. Die Frage ist jedoch: Merken wir den Unterschied bewusst und greifen wir nur unbewusst immer wieder auf diese Stoffe zurück?

Somit hat auch Zucker eine Drogenwirkung, auch wenn es selber keine psychotrope Substanz ist: Beim Verzehr von Zucker wird das Belohnungszentrum aktiviert und wir fühlen uns besser. Dank dieser Reaktionsweise auf Zucker verzehren wir ihn gerne und finden ihn überall in industriell hergestellten Lebensmitteln, damit wir diese kaufen. Viele psychotrope Substanzen werden bereits seit der frühen Kindheit rege verzehrt, teils sogar mit der Absicht der Wirkung, z.B. durch Kräutertees.

Rauschgift

Wer in der Kneipe am Stammtisch sitzt und das Thema auf Cannabis lenkt, wird häufig zu hören kriegen, dass einen das Rauschgift umbringt. Diese Menschen haben meist null Plan von Drogenkunde. Manchmal werden selbst für Nutzhanf werden die Begriffe Rauschgift und Drogen verwendet. Dass man aber gerade selbst von einer Droge berauscht ist, fällt den Kneipenbesuchern hierbei nicht auf und wird sogar energisch bestritten. Warum konnte Hanf verboten werden und verboten bleiben, wobei er doch vor über 100 Jahren im Großteil aller Medikamente und auch sonst allgegenwärtig war?

Es wurde ein neuer Begriff geprägt, den niemand mit Hanf gleichsetzte, um eben diesen Hanf als Marihuana, welches einem nach einmaligem Konsum zum wahnsinnigen Mörder macht, zu verbieten. Auch heute gelingt das sehr gut: Es gibt Genussmittel, Medikamente und eben das böse Rauschgift. Dass all das Drogen sind, fällt dabei keinem auf und somit werden die Substanzen völlig willkürlich zu den Gruppen zugeordnet, ohne, dass damit eine Aussage zu ihrem Gefahrenpotenzial getätigt werden kann.

Fakt ist jedoch, dass bei guter Qualität, sicherem Umgang und einem gewissen Maß an Drogenkunde alles weit weniger gefährlich oder schädlich ist. Deswegen sollte hier eine Aufklärung zu Drogen stattfinden, damit man ihr Gefahrenpotenzial bereits vor der ersten Verwendung abschätzen kann und sie vielleicht nicht mehr oder zumindest sicherer verwendet.

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