Einfach weil man es immer noch überall hört: Cannabis ist eine Einstiegsdroge, es macht hochgradig süchtig, abhängig und ist nur eine Vorstufe zu Meth, Heroin und anderen harten Drogen. Viele können nicht verstehen, wann man dieses Vorurteil hier endlich aus der Welt schaffen wird. Immerhin beweisen doch aktuell schon die USA, dass Cannabis nicht unbedingt zu härteren Drogen führt. Und wer sich mal eingehend mit dem Thema Sucht beschäftigt und die Unterschiede eines Rauchers zu einem Heroinabhängigen kennt, der wird Cannabis vielleicht nicht mehr als Einstiegsdroge ansehen.
Was sind Drogen?
Als Droge bezeichnet man Substanzen, die auf das zentrale Nervensystem einwirken und die natürlichen Vorgänge durcheinander bringt. Die Wahrnehmungen können sich verändern, die Sinne verrückt spielen, die Gefühle und unsere Stimmung kann beeinflusst werden. Das Wort Droge selbst kommt aus dem englischen, wobei „drug“ für Kräuter oder Heilpflanzen steht und auch in Verbindung mit Medikamenten steht. Alle anregenden und beruhigenden Stoffe sind Drogen, alles was bei einem Menschen die Stimmung verändert, das Bewusstsein trübt und ihn nicht mehr Herr seiner Sinne sein lässt. Drogen machen körperlich und seelisch abhängig, egal ob es sich um legale oder illegale Drogen handelt. Das Wort Drogen wird hierzulande schnell benutzt und keiner weiß eigentlich, was es bedeutet und welche Dinge darunter fallen.
Viel zu schnell stecken wir Dinge in eine Schublade und mit ein wenig Nachdruck wird es schwer sie da wieder herauszubekommen. Vor allem verbotene Dinge und uns Unbekanntes verstauen wir in dieser Schublade und rühren es auch nicht an. Wie einfach man es sich doch macht.
Warum ist Cannabis in der Schublade der Drogen?
Eigentlich gibt es kaum ein Kraut, kaum eine Pflanze und kaum ein pflanzliches Produkt, dass in der Schublade der Drogen wieder gefunden wird. Das ist komisch, immerhin ist Cannabis nicht das einzige Gewächs, welches unsere Sinne trüben kann. Sehr viele andere Pflanzen können, würden wir sie rauchen, unser Bewusstsein verändern und abhängig machen. Da es in unserer Region aber nicht genügend Personen gibt, die unter anderem Seerosen rauchen, übersieht man diese Tatsache eben einfach. Cannabis steckt uns aus einem bekannten Grund in der Schublade der Drogen. Denken wir an Harry Anslinger, der sich binnen 30 Jahre auf die Bekämpfung von Cannabis konzentrierte, da es die Einnahmen der Papier- und Pharmaindustrie drastisch reduziert hätte. Er schaffte es dem Cannabis den Stempel Droge aufzudrücken und bis heute wagen es die wenigsten sich überhaupt mit dieser Szene in Verbindung zu bringen.
Sucht und Drogen
Jetzt überlegen wir aber einmal wie eine Sucht und eine Abhängigkeit überhaupt funktioniert und ob Cannabis wirklich gefährlich ist. Sucht beginnt zunächst im Kopf. Wir stellen uns die Frage warum Alkohol und Zigaretten nicht längst offizielle Drogen sind, immerhin wissen wir doch wie gefährlich es ist. Nein, eigentlich stellen wir uns diese Frage nicht mehr, immerhin verdient die Tabakindustrie nicht schlecht und auch die Pharmaindustrie hat mit ihrem Tabak versetzten „Abgewöhnung-Präparaten“ ihren Anteil bekommen. Auf die Kosten der Verbraucher. Und das funktioniert nur, weil Alkohol und Zigaretten süchtig machen, demnach Drogen sind. Und Cannabis? Mit Cannabis ist es wahrscheinlich so, dass man noch nicht kapiert hat, dass man mit dem schönen Gewächs einen Haufen Geld verdienen kann. Ich bezweifle, dass es tatsächlich um das Wohl der Bevölkerung geht, aber das ist nur meine Meinung.
Sucht beginnt also im Kopf und es stellt sich wiederum die Frage, warum ein Cannabiskonsument auf härtere Drogen umsteigen sollte. Abgesehen davon, dass es noch nie wirklich jemand getan hat. Sicher gewöhnen sich Konsumenten irgendwann an ihre „Dosis“ und können vielleicht statt einem Joint eine Bong ziehen oder einfach mehr vertragen. Allerdings sind noch keine Ketten-Kiffer bekannt oder solche, die ohne das Cannabis nicht mehr leben können. Und auch der High-Effekt verdoppelt sich nicht, nur weil man mehr raucht. Wie es die meisten bestätigen würden. Wer zu viel kifft, der pennt irgendwann einfach ein und gut ist. Wer zu viel säuft, der pennt auch ein und riskiert dabei sein Leben. Was ist die härtere Droge in deinen Augen?
Viele werden außerdem bestätigen, dass Cannabis nicht mit einer anderen Droge zu vergleichen ist. Wer Cannabis konsumiert, der tut dies aus verschiedenen Gründen. Weil es schmeckt, gut riecht, entspannt oder einfach gut darauf bringt. Er tut es nicht, um in irgendwelchen Sphären zu schweben oder abgefahrene Dinge mit seinem Unterbewusstsein zu erleben. Ein jeder Raucher ist während seiner High-Phase noch bei sich, im Gegensatz zum Alkohol oder gar anderen Drogen.
Es gibt so viele Argumente, warum Cannabis einfach keine Einstiegsdroge ist. Cannabis kann wie jede andere Angewohnheit auch abhängig machen. Die tägliche Schachtel Zigarette, die 5 Tassen Kaffee am Tag, Sport oder Krafttraining. Es gibt viele Dinge, die süchtig machen, aber nur wenige, die eine Grundlage bilden, um härtere Drogen zu nehmen.
Ja, ich möchte behaupten, dass Kaffee ebenso abhängig macht wie der Konsum von Cannabis. Kaffee in höheren Mengen führt übrigens zu Herz-Kreislauf-Beschwerden, Herzrasen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen und vieles mehr. Eine blöde Angewohnheit so viel Kaffee zu trinken und bestimmt hat alles mit nur einer Tasse Cappuccino angefangen, oder? Doch kommt es einem Kaffeetrinker nun irgendwann in den Sinn, anstelle von Kaffee auf Kokain umzusteigen, weil sich der Organismus an das Koffein gewöhnt hat und nicht mehr die übliche Wirkung hat? Wie viele Koks-Süchtige würden auf diesem Planeten herumlaufen. Oder kommt es einem Alkoholiker irgendwann in den Sinn, einen Kanister Benzin zu trinken, einfach, weil der normale Alkohol nicht mehr genug brennt?
Drogen sind Dinge, die uns abhängig machen, an die wir uns gewöhnen, ohne die wir unseren Alltag nicht mehr bestreiten können. Das können positive oder negative Dinge sein. Aber Cannabis ist keine Einstiegsdroge zu härteren Drogen. Wer harte Drogen konsumiert, der hat ein Problem und das lautet mit Sicherheit nicht: „Ich habe jahrelang Cannabis konsumiert“.