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Haschisch ist eines der ältesten Genuss- und Heilmittel der Menschheit. Es handelt sich um die gepressten harzigen Trichome der weiblichen Hanfblüten. Da es sich im Prinzip um eine Form von Extrakt handelt, ist der THC-Gehalt in Haschisch höher als in Marihuana. Die Geschichte von Haschisch geht auf den arabischen und indischen Raum zurück. Der Großteil des in Europa konsumierten Haschischs stammt heutzutage aus Marokko.
Es ist schon wirklich paradox, dass Länder, in denen ein absolut drakonisches Verbot für geringste Mengen des Eigenbedarfs herrscht, die Hauptproduzenten dieses Genussmittels sind. Das Verbot von Drogen funktioniert einfach nicht. Auch das Wort Haschisch stammt ursprünglich aus der arabischen Sprache. Haschisch zeichnet sich durch sein einzigartiges Aroma aus.
Es gibt verschiedene Herstellungsformen, durch die das Endprodukt etwas variieren kann. Es gibt viele Techniken, Trichome zu lösen und zu pressen. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt. Vieles funktioniert und ist mehr oder weniger effizient. Einige Techniken haben sich im Laufe der Zeit absolut bewährt und herauskristallisiert.
Charas
Charas ist eine traditionelle Form von Haschisch, die ursprünglich aus Indien kommt. Der entscheidende Unterschied zu anderen Sorten ist hierbei, dass Charas aus der lebenden Pflanze gewonnen wird, während bei anderen Sorten von Haschisch das getrocknete Pflanzenmaterial verarbeitet wird. Traditionell geht man bei der Herstellung von Charas durch das Hanffeld und reibt die Blüten zwischen den Händen, sodass etwas vom Harz kleben bleibt. Daraus formt man dann Kugeln oder längliche Gebilde.
Zusätzlich kann man auch das Harz, welches durch die Arbeit im Hanffeld an der Kleidung kleben bleibt, danach abkratzen und zu Charas kneten. Man kann Charas in gewohnten Rauchgeräten konsumieren, doch der traditionelle Konsum in Indien findet in einem Chillum statt. Ein Chillum ist ein konisches Rohr, welches meist aus Ton besteht und an den Kopf einer Bong erinnert, der ebenfalls Chillum genannt wird.
Gesiebtes Haschisch
Dies ist die am weitesten verbreitete Form der Gewinnung von Haschisch. Dazu werden die getrockneten Blüten auf ein Sieb gelegt und abgeklopft. Unbewusst passiert das auch in einem Grinder, auch da sammeln sich im Laufe der Zeit harzige Reste, die man pressen kann. Es gibt nicht die eine Methode beim Sieben. Vieles funktioniert und kann ausprobiert werden. Beim Sieben sammeln sich die harzigen Bestandteile am Boden, die später zu Platten gepresst werden. Dieses Pulver wird im arabischen Raum auch als Kief bezeichnet.
Je nach Hanfsorte, Qualität der Verarbeitung sowie dem Erntezeitpunkt gibt es hierbei einige Variationen im Endprodukt. Die Farbe kann von gelblich-grün, über Braun, Orange, hin zu Schwarz reichen. Verschiedene Herkunftsländer sind bekannt für die vorherrschende Farbe ihrer Haschischprodukte. Umgangssprachlich wird Haschisch mit rötlicher Farbe auch als roter Libanese bezeichnet. Haschisch aus Marokko wird aufgrund seiner Farbe als grüner Marokkaner bezeichnet. Als schwarzer Afghane wird die komplett schwarze Form von Haschisch bezeichnet, die dementsprechend aus Afghanistan oder Pakistan stammt.
Woher die verschiedenen Farben kommen ist von mehreren Faktoren abhängig. Ein grüner Farbton kommt durch einen erhöhten Gehalt an Chlorophyll von pflanzlichen Resten zustande. Auch der Erntezeitpunkt hat einen Einfluss auf die Farbe der Trichome. Während im typischen Alter, in dem Hanf geerntet wird, die Trichome milchig-weiß gefärbt sind, nehmen sie später eine orange oder rötliche Farbe an, was wiederum die Farbe des daraus gewonnenen Haschischs beeinflusst. Allerdings sagt die Farbe nicht zwingend etwas über die Potenz aus.
Eis-Hasch oder Wasser-Hasch
Eis-Hasch wird fast identisch hergestellt, wie beim traditionellen Sieben, nur mit dem Unterschied, dass die zerkleinerten Blüten davor mit Trockeneis vermischt werden. Auf diese Weise lassen sich durch Druck und Reibung die Pollen deutlich besser ablösen und so den Ertrag steigern. Eine weitere mögliche Variante besteht darin, das zerkleinerte Cannabis mit einer Mischung aus Wasser und Trockeneis zu vermengen und dieses Gemisch mehrfach durch ein Tuch oder Ähnliches zu filtern. Auf diese Weise können die Trichome von den Blüten abgelöst werden.
Es empfiehlt sich, diesen Vorgang mehrfach mit sieben von unterschiedlichen Maschenweiten zu wiederholen, um grobe Pflanzenreste von feinsten Trichomen zu trennen. Umgangssprachlich wird diese Form von Haschisch auch als Bubble-Hash bezeichnet. Diese Bezeichnung ist auf eine simple Qualitätskontrolle von Haschisch zurückzuführen. Wenn man eine Feuerzeugflamme in die Nähe des Haschischs hält, dann sollte dieses kurz blubbern und schmelzen.
Dies weist auf einen sehr hohen Gehalt der gewünschten Harze hin. Bleibt dieser Effekt aus, so spricht das für einen zu hohen Anteil an Pflanzenmaterial. Eine besondere Form von Eis-Hasch ist Piatella. Dabei wird das Haschisch bis auf einen kleinen Wasserrest getrocknet und anschließend unter Luftabschluss fermentiert. Dadurch erhält es eine weiche und butterartige Konsistenz.