In Film und Fernsehen taucht das Wort Ganja immer wieder als Synonym für Cannabis auf. Unterdessen ist die Herkunft dieses Begriffes kaum geläufig und zahlreiche Thesen schwirren durch die Welt. Die Herkunft des Wortes Ganja kommt aus dem Sanskrit.
Die Reise des Ganja
Die Geschichte des Begriffes zieht sich über Kontinente und Jahrhunderte hinweg. Zahlreiche kulturelle Einflüsse haben den Weg geprägt. Seinen Anfang hat das indische Wort in der Sprache Sanskrit genommen. Über die heutige amerikanische Sprache verlief die Geschichte zuvor über Indien, Jamaika nach Nordamerika und sogar Europa in ca. 100 Jahren.
Im Jahr 1655 nahm Großbritannien Jamaika ein. Zuvor hatte Spanien die Kontrolle über dieses Land. Anschließend entwickelte sich Jamaika zu einem der wichtigsten Zulieferer von Zucker für den Weltmarkt. Hierfür wurden Sklaven von Westafrika eingesetzt, welche im Jahr 1838 von der Regierung Großbritanniens von der Sklaverei befreit wurden, nachdem der internationale Sklavenhandel 1807 verboten wurde.
Da die meisten jamaikanischen Sklaven nicht mehr ihre ehemalige Arbeit weiterführen wollten, mussten indische Arbeiter importiert werden. In den 1840er-Jahren begann der Transport, bis 1917 wurden knapp 40.000 Arbeiter von Indien nach Nordamerika transportiert. Natürlicherweise brachten sie dabei ihre Kultur mit, zu der auch das Cannabis zählte.
Im Sanskrit betitelt das Wort Ganja lediglich die Buds der Pflanze, mit Charas beschrieb man das Harz und das Wort Bhang bezeichnete die Blätter. Dieser Begriff umfasste einen milchigen Tee, der auch aus der Cannabispflanze gewonnen wurde. Die Cannabispflanze hatte noch eine einflussreiche Geschichte in Jamaika vor sich, die Kultur des Landes wurde dann noch maßgebend von ihr geprägt.
Jamaika als Tor für die Welt
Aufgrund der afrikanischen Herkunft zahlreicher Einwohner sowie dem Einfluss christlicher Missionare entwickelte sich eine fusionierte Kultur beider in Jamaika. Die ärmsten Teile der Bevölkerung Jamaikas wurden zu Anhängern dieser Ideologie, die unter dem Begriff Rastafari in die Geschichtsbücher einging. Seinen Anfang nahm die Entwicklung im Jahr 1930.
Einer der Kernpunkte diese Ideologie war die Durchführung und auch der Respekt vor der Erkundung der eigenen Gedanken und dem sogenannten Restaurieren eigener Energien durch das Ganja, welches wegen des indischen Einflusses auf Jamaika auftrat. Es entwickelte sich zwar nicht unter der Ideologie des Rastafari, dafür jedoch wurde es durch diese in die Welt geführt.
Eine Hauptrolle spielte der bekannte Musiker Robert Nesta Bob Marley. Erzogen wurde er im römischen Katholizismus, in seinem späteren Leben konvertierte er jedoch zum Rastafari.
Bei dieser Veränderung entwickelte er ein tiefgreifendes Interesse in das Ganja. Obwohl er im Jahr 1968 sogar wegen des Besitzes dieser Droge verhaftet wurde, pflegte er sein ganzes Leben lang den Konsum. Er spielte eine maßgebliche Rolle dabei, über den Musikstil Reggae das Wort Ganja in einer Subkultur zu manifestieren. Über ihn und auch zahlreiche weitere Reggae-Artisten hat das Wort Ganja Halt in der Gesellschaft gefunden.
Die Verwendung in Film und Fernsehen
Einer der einflussreichsten und auch ältesten Filme, der die Entwicklung des Wortes Ganja mitbestimmte, hieß „Babylon“. In Großbritannien produziert, erschien der Film 1980. Er handelt von der Verurteilung schwarzer Jugendlicher in London, zu Zeiten des Aufstiegs des Reggae. Hierdurch schaffte das Wort den Ausstieg aus der Raggaeszene in den alltäglichen Sprachgebrauch. Seither wurde der Begriff noch in zahlreichen weiteren weltbekannten Filmen verwendet, so unter anderem:
- 8 Mile
- Children of Men
- Bad Boys
- Adventureland
Auch in vielen Serien fand das Wort seine Verwendung, über Tales from the Crypt zu Scrubs und Breaking Bad. Letztlich gewann das Wort Ganja durch das amerikanische Fernsehen an weltweiter Relevanz, wobei die weitreichende Geschichte im Ton des Wortes nachhallt.