Auf Bermuda als dem pittoresken Inselstaat am Eingang zur Karibik wurde jüngst ein Cannabisschmuggler von der Polizei aufgegriffen und hat sich dabei sage und schreibe 110 Gramm Haschisch in den Rachen gestopft! Selbstverständlich nicht freiwillig und in größter Eile, schließlich ist das beliebte Harz aus den Marihuana-Blüten der Hanfpflanze vor Ort noch verboten und der Mann hoffte wohl, sich durch das Verschlucken vom Weed aus der Affäre zu ziehen.
Die Cops entschieden sich fürs Abwarten statt für Brechmittel, schleppten den Delinquenten aber vorsichtshalber zum Arzt, wo er die bombastische Menge THC auf natürlichem Wege dann zum Vorschein brachte. In der Toilettenschüssel wühlend, zählten die Beamten insgesamt 53 Päckchen Hasch, dessen Wirkung bei diesem Volumen und nachlässigem Verpacken der heißen Ware mit Sicherheit mehr als nur stark gewesen sein dürfte.
Harte Strafen für Hanf im Bermuda-Dreieck
Die 118 Inselchen im Atlantik arbeiten zwar schon eine Weile an einer Art Cannabis Legalisierung, sind aber in puncto der dafür nötigen Entschlusskraft politisch gesehen sogar noch träger unterwegs als die Bundesrepublik Deutschland. Stolze Ermittler mit dicken Brocken Haschisch in der Hand berichteten über einen ordentlichen Verkaufswert auf der Straße, wo Konsumenten für die hochwertig gepressten Hanfprodukte bis zu 22 Dollar pro Gramm hinblättern. Das ist mehr als bei uns und schwankt logischerweise je nach Menge, aber eingesperrt wurde der Schmuggler auf jeden Fall und könnte nun hinter Gefängnismauern über seinen Mega-Trip auf der Polizeiwache nachdenken.
Ähnlich wie in finstersten Zeiten der Strafverfolgung im CSU-Land Bayern drohen auf Bermuda bereits für sieben Gramm Cannabis im Rucksack sehr sicher die schwedischen Gardinen. Bei mehr als 100 Gramm feinstem Hasch mit einem garantiert ziemlich hohen THC-Gehalt und jenem zusätzlichen, famos gescheiterten Versuch sich der Verfolgung durch das Gesetz zu entziehen, erwarten den Betroffenen jetzt also lange Jahre hinter Gittern. Außer der Kerl verschwindet genauso plötzlich und unauffindbar wie jene mysteriösen Flugzeuge gelegentlich im Bermuda-Dreieck. Obwohl dort am Strand wohl ähnlich viele Leute Gras rauchen wie im weiter westlich gelegenen Jamaika, liegt die Freigabe auch wegen der Mitgliedschaft im britischen Commonwealth auf Eis.
Bermuda wie sein früherer Kolonialherr Großbritannien haben im Jahr 1961 jene fatale „Convention on Narcotics“ der UNO unterschrieben, sich damit wie praktisch alle anderen Staaten beim Hanf ohne Not an die Kette gelegt und bis heute keinen Schneid zu eigentlich überfälligen Gesetzesänderungen. Bestrebungen für die Legalisierung werden immer wieder kassiert, weil vielleicht König Charles aus England anruft oder früher die Queen und sich kein lokaler Politiker findet, der solch überholter, selbst auferlegter Knechtschaft entgegentritt. Klingt so ähnlich wie das Gerede der Ampelregierung von unüberwindbaren Hürden bei der EU, deren Anti-Cannabis-Regeln freilich nur Effekt haben können, weil die Regierungen der Mitgliedsländer dem weiter heimlich permanent zustimmen.
Welche Wirkung hat eine so große Menge Cannabis überhaupt?
Leider finden sich in den Berichten zum Fall keine Aussagen vom Schmuggler oder den Gesetzeshütern, wie denn die große Menge Cannabinoide in den Gedärmen zu spüren war. Zwar kamen die ganzen Stückchen Hanf am anderen Ende vom Körper wieder raus und wurden genaustens dokumentiert, doch bei Lücken im Paket dürfte der Durchmarsch allein sowohl mit als auch ohne Abführmittel entsprechend intensiv gewesen sein. Es handelt sich bei mehr als 100 Gramm um das etwa gleiche Gewicht wie bei einer schnöden Tafel Schokolade, ohne Zucker oder Kakao, aber dafür mit sehr viel vom berauschendem THC.
Wer Haschisch schon mal gegessen hat und vom Kochen und Backen mit leckeren Cannabis-Rezepten kennt, kann sich mögliche Effekte leicht ausrechnen. Eine Überdosierung war das auf Bermuda auf jeden Fall und trotzdem nicht lebensbedrohlich oder mit langfristigen Schäden verbunden. Hätte sich der Schmuggler demgegenüber beispielsweise fünf Flaschen Schnaps auf Ex im Iran hinter die Binde gießen müssen, wäre er möglicherweise daran verstorben und zwei Stangen Tabak am Stück wäre ebenfalls kompliziert – Glück im Unglück sozusagen, dass man in der Karibik „nur“ Cannabis heimlich einführen muss!
Ein gutes Kilo Koks wollte kürzlich etwa ein Israeli mit ins strenge Japan bringen, doch dann platzte das Paket im Leib und der Mann verstarb am Flughafen. Weil das organisierte Verbrechen mittlerweile immer öfter zu solchen Methoden greift, gibt es dazu sogar eine wissenschaftliche Studie, bei der ein Proband mit 500 Gramm harten Drogen gefüttert wurde. Sind die vom Kartell ordentlich verpackt, kann laut Forschung wenig schiefgehen, da im Labor unter Beobachtung alle Briefchen im Zeitraum von knapp anderthalb Tagen einfach nur unbeschadet aus dem Hintern ins Klo fielen. Möglicherweise hielt die Verpackung also auch neulich auf Bermuda, aber das wollte der Schmuggler wohl genauso wenig testen wie deutsche THC-User ihr Gras vom Schwarzmarkt auf Streckmittel von Blei bis Haarspray.