Fourtwenty ist das Datum und die Uhrzeit für Kiffer. Es gibt diverse Theorien, warum sich vor Jahrzehnten kalifornische Studenten immer um 4.20 pm auf oder vor dem Unigelände trafen, um einen zu rauchen. Möglicherweise geht der Fourtwenty darauf zurück, dass die Cops diesen Code der Zentrale meldeten, wenn sie jemanden mit Cannabis erwischt haben oder Marihuana vermuteten. Die Ertappten haben in ihren Erzählungen den anderen berichtet, dass die Cops diesen 420 Code nannten und somit sprach es sich rum.
Am Fourtwenty um 420 die Nebelmaschinen anwerfen
Auch wenn die Beamten noch kein Cannabis gefunden haben, aber den 420 Code nannten, wussten die Betroffenen schon einmal, wie es weiter geht. Und so übernahmen sie diesen Code einfach für ihre Smoke-ins. Diese Tradition hat sich in Kalifornien selbst durch die Dunkeljahre der US- Prohibition gehalten und lebt heute erst recht auf. Der Fourtwenty wird zum weltweiten Kifferfeiertag. Überall auf der Welt treffen sich die Leute zum Smoke-in oder zelebrieren diesen feierlichen Moment für sich alleine oder mit ihren Freunden. 420 gibt es immerhin zweimal täglich und einmal im Jahr einen ganzen Tag lang.
Die BBC Theorie
Es gibt viele verschiedene Theorien für den Kifferfeiertag, da jeder ihn sozusagen etabliert haben möchte. Laut der BBC Recherchen mit Dave Reddix gab es im Norden Kaliforniens eine High School, an der das Gerücht von einer sehr großen Marihuanaplantage rum ging. Man traf sich deswegen immer um 420 pm, um diese Plantage zu finden. Damit wurde ab 1971 der Begriff Fourtwenty geprägt, der 1990 von Greatful Dead aufgegriffen wurde und damit weltweite Bekanntheit erlangte.
Fakt ist jedoch, dass viele der Ursprung für diesen Kiffercode sein wollen und deswegen viele Geschichten von Ohr zu Ohr getragen werden. Man könnte den 420 Polizeicode mit viel Fantasie vielleicht sogar noch auf den Geburtstag von Adolf Hitler zurückführen? Um damit zum Ausdruck zu bringen, was von der Cannabisverfolgung zu halten ist, wenn die Polizisten sich diesen Code wählen?
Erwiesen ist jedoch, dass um 1970 der 420 Code mit seinem Smoke-in Ritual in Kalifornien entstand und dieses Ritual selbst die Nixon Ära bis in die heutige Zeit überlebte. Mit der hoffentlich schnell voranschreitenden Legalisierung kann der Fourtwenty möglicherweise innerhalb von wenigen Jahren der weltweit öffentlich zelebrierte Smoke-in Feiertag werden.
Viel Spaß bei eurem nebeligen 420
Das Hanf Magazin wünscht allen Lesern einen nebeligen Fourtwenty. Noch darf man sich in Deutschland oder Österreich nicht erwischen lassen und auch in der Schweiz würde ein Bußgeld fällig werden. Sich im Nebel zu tarnen kann deswegen keine schlechte Idee sein. Am Fourtwenty um 420 am und/oder pm die Nebelmaschinen anzuwerfen, ist immer eine gute Strategie. Wer es dieses Jahr verpasst hat, kann dennoch tägliche warm-up Übungen zelebrieren, um in künftigen Jahren mit dabei zu sein.
In Deutschland und vielen anderen Ländern ist der Fourtwenty durchaus bekannt, aber es gibt kaum gesellige Smoke-ins. Immerhin geht es im Grundgedanken um ein beisammen sein und ein gemeinsames Konsumieren. Allerdings kann man die Smoke-ins nicht anmelden, wenn doch der Besitz vom Marihuana, Hasch oder Extrakt verboten ist. Auch ein nicht angemeldetes, aber geplantes Zusammentreffen würde gegen gesetzliche Versammlungsregelungen verstoßen. Damit gibt es in diesen deutschsprachigen Ländern höchstens kleine Smoke-ins. Es sind allerdings viele, die einfach für sich selber oder mit ihren Freunden ihre Kräutermischung zelebrieren.
Künftig größere Fourtwenty Smoke-ins?
Jüngst im Leipzig wurde dem ersten deutschen Patienten der Eigenanbau aufgrund vom Notstand zugesprochen. Weitere Patienten wollen sich dieses Recht ebenfalls schnellstmöglich einklagen. Sollte weiterhin die Deutsche Cannabisagentur erfolgreich umgesetzt werden, um viel Marihuana für den durch Krankenkassen gezahlten Apothekenvertrieb zu produzieren, dann gibt es vielleicht 2017 oder 2018 schon größere offizielle 420 Smoke-ins: Wenn der Zugang zum medizinischen Marihuana vereinfacht wird, werden nicht hunderte, sondern tausende Bürger dieses Recht für sich einfordern und damit Erfolg haben. Diese Patienten können ein Smoke-in als offizielle Veranstaltung anmelden und unter „Polizeischutz“ zelebrieren. Deswegen könnte es künftig auch in Deutschland oder anderen europäischen Ländern sehr große Smoke-ins geben. In Spanien gibt es das gewiss auch heute schon und der April wird dort ein sehr mildes vorsommerliches Wetter bieten. Der topp 420 Reisetipp für das nächste Jahr?