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Jedes Jahr sterben Statistiken zufolge fast acht Millionen Menschen an Zigaretten. Bei einer entsprechenden Legalisierung von THC steigen viele Leute rasch um und so ist etwa in den USA laut einer aktuellen Umfrage Cannabis rauchen zahlenmäßig zum ersten Mal verbreiteter als der Konsum von Tabak.
Legale Genussmittel werden bei Hanf-Freigabe neu sortiert
Derzeit konsumieren in den Vereinigten Staaten rund 15 % der Erwachsenen legale Hanfprodukte, während Zigaretten rauchen nur noch für 11 % der Befragten eine Rolle spielt. Das Umfrage-Institut „Gallup“ erklärt die Daten als Ausdruck eines schon seit Jahren zu beobachtenden Trends im Bereich der legalen Genussmittel: Amerikanische Verbraucher verzichten bei einer Cannabis-Legalisierung rasch auf die nachweislich schädlichen Kippen, aber auch zunehmend auf Alkohol und begründen den Umstieg oft mit vergleichsweise überschaubaren Nebenwirkungen von THC.
Marihuana-Konsum legt quer durch alle Generationen stetig zu
Bei der Umfrage bekannten sich mehr Männer als Frauen zum Kiffen, und nach Volljährigkeit bis etwa Mitte 30 ist Cannabisrauchen öfter zu finden als bei älteren Semestern. Die Verbreitung von THC hat sich seit 2013 verdoppelt, was natürlich mit einer in vielen Bundesstaaten geltenden neuen Gesetzgebung für Hanf zu tun hat. Möglicherweise sind die Raten sogar noch höher, weil es in der Umfrage lediglich um Grasblüten ging, die in Joints oder in der Bong landen.
Andere beliebte Hanfprodukte wie THC-Gummibären oder extra potente Cannabis Konzentrate wurden nicht extra dokumentiert. Bereits seit 1969 befragt das Institut die Bürger in den USA zum Thema Cannabinoide. Deren Popularität übertrifft nun jene von Zigaretten, die allerdings wegen heute bestens bekannter Gesundheitsrisiken generell auf dem Rückzug sind.
Mitte des 20. Jahrhunderts rauchten sage und schreibe 41 % der Amis Tabak! Wie viele Menschen im Laufe der Zeit durch Glimmstängel todkrank wurden, lässt sich nur schätzen, aber angesichts der schädlichen Effekte von Tabak-Konsum dürften es Millionen nur in Amerika sein – während über Todesfalle durch Hanfprodukte praktisch keine Berichte existieren.
Fast 70 % der US-Bürger sind für die Legalisierung von Cannabis
Auch eine mögliche Akzeptanz der THC-Freigabe hat man bei Gallup gleich mit erfragt und wie in den vergangenen Jahren erneut enormen Zuspruch gefunden. Die Macher der Studie betonen übrigens, dass sich zwar die Legalisierung durch den Gesetzgeber als ein Grund für steigenden Cannabiskonsum anbietet, doch keineswegs den seit langer Zeit anhaltenden Trend im Ganzen erklärt. Bürger informieren sich heute umfassend über die Wirkungen und Nebenwirkungen von Substanzen. Viele neue Studien über Cannabinoide entlarven früher zirkulierende Horrorstorys als Fake News.
Das Verbraucherverhalten ändert sich entsprechend und in den USA kommen wissenschaftliche Aufklärung, faire Drogenpolitik und mehr legal verfügbare Auswahl im Bereich der Genussmittel zusammen – während in Deutschland leider weiterhin ausführlich vom Alkohol als Kulturgut und vom Cannabis als „Rauschgift“ berichtet wird. Weil bei uns außerdem die Legalisierung von THC ziemlich unfertig daherkommt, dürfte auch das Umsteigen von nachweislich riskanten Substanzen auf Gras rauchen seltener passieren.