Es gibt wohl kaum einen bekannteren Prominenten als den Rapper Snoop Dogg, der sich seit so vielen Jahren offen über seine Liebe zur Cannabispflanze äußert und den Einsatz des Genussmittels auch in aller Öffentlichkeit demonstriert. Wie schon viele andere Persönlichkeiten aus Musik, Film oder Sport ist der mittlerweile 51-Jährige selbst eine ganze Weile in der Branche aktiv und bietet mit seiner Marke „Leafs by Snoop“ eine riesige Auswahl an Cannabissorten und Hanfprodukten in den USA an.
Weiterhin betreibt er natürlich die Kunst des Sprechgesangs und veröffentlicht mit Regelmäßigkeit neue Songs, vornehmlich im Hip-Hop-Bereich. So kommt es auch, dass Fans von Snoop Dogg gelegentlich in den Genuss kommen, den Rapper noch live auf der Bühne erleben zu können, was zuletzt in der Kölner Lanxess-Arena geschah und dort zu Schlagzeilen führte. Obwohl dort der Einsatz von Zigaretten und natürlich auch von Cannabis gefüllten Tüten verboten ist, ließ es sich Snoop Dogg selbstverständlich nicht nehmen, während seines Auftritts zum Joint zu greifen und damit auch Besucher des Musik-Events zum Konsum zu animieren. Während die Betreiber des Veranstaltungsortes deshalb von einem massiven Verstoß gegen die eigene Hausordnung sprechen, kann der gemeine Cannabisliebhaber dieses Verhalten sehr wohl als lauten Protest gegen die leider noch weiterhin bestehende Cannabisprohibition verstehen.
Hinter und auf der Bühne Grasgenuss
Schon vor dem Beginn der Show soll sich Snoop Dogg bereits auf der Videoleinwand als bekennender Kiffer in Szene gesetzt haben, bis er auf der Bühne erschien und sich mit angestecktem Joint im Mundwinkel zeigte. Laut Tomasz Grenke, dem Pressesprecher der Lanxess-Arena, wäre dies von den Besuchern als Ermutigung verstanden worden, es ihm gleichzutun und sich mit Cannabis trotz des Verbotes zu berauschen. Von den 15.000 Besuchern sollen somit etliche Personen leicht benebelt gewesen sein. Permanent soll ein starker Duft von Marihuana wahrgenommen worden sein, was die Betreiber der Lanxess-Arena von einem „massiven Verstoß“ gegen die Hausordnung wettern lässt.
Schließlich würde von den Ordnungskräften schon beim Eintritt daran erinnert, dass in der Halle ein generelles Rauchverbot bestehen würde und selbstverständlich auch während den Konzerten gegen einen Verstoß vorgegangen werde. Doch bei 15.000 Menschen vor Ort könne es unter den aktuellen Möglichkeiten nicht gewährleistet werden, das Anzünden von Zigaretten oder Joints vollständig zu verhindern. Nur wenn eine Ordnungskraft in ihrem direkten Umfeld jemanden sehen würde, der rauche, unternehme sie auch etwas dagegen, erklärt Tomasz Grenke gegenüber der genannten Zeitung. Anderes wäre von dem vorhandenen Personal nicht zu leisten. Gerade da Cannabis verboten ist, wolle man einen Konsum unbedingt unterbinden, aber in erster Linie, weil es natürlich gegen das generelle Rauchverbot verstoßen würde.
Kiffen mit Snoop gehört zum guten Ton
In der Lanxess-Arena wisse man mittlerweile, bei welchen Künstlern eine erhöhte Gefahr bestünde, dass illegale Substanzen wie Cannabis von den Besuchern konsumiert werden wollen. Man wende daher ein präventives Vorgehen an, die Menschen bezüglich der Hausordnung zu sensibilisieren und die Verbote nicht zu ignorieren. Selbst wenn nur wenige Personen bei dem jetzt in den Schlagzeilen stehenden Konzert konsumiert haben sollten, wäre ein Geruch von Marihuana natürlich überall wahrzunehmen.
Wenngleich man dies zu verhindern versuche, könne man aber nicht garantieren es zu verhindern. Die Gefahr, beim Erwischt-werden, das Konzert verlassen zu müssen, hielt jedenfalls eine gewisse Anzahl der Besucher nicht davon ab, es Snoop Dogg gleichzutun und das musikalische Event den Umständen angemessen zu zelebrieren. Nur weil die Politik zu langsam auf die global stattfindenden Veränderungen betreffend Hanf in der öffentlichen Wahrnehmung reagiert, heißt das offensichtlich für viele Freunde von Hip-Hop noch lange nicht, auf einen kleinen Rausch mit dem bekannten Rapper verzichten zu müssen. Solange keine Gewalttaten oder sonstige Gefahren durch den Einsatz heraufbeschworen werden, sollten Veranstalter, Organisatoren und sonstige Beteiligte die Option in Betracht ziehen, hier einmal ein Auge zuzudrücken.
Das Anstecken eines Joints während des Konzertes eines Cannabis-Botschafters – wie Snoop Dogg einer ist – darf schließlich auch als lauter Protest gegen die geltenden Regeln der hiesigen Cannabispolitik verstanden werden. Zu Schaden gekommen ist laut den Nachrichten ja schließlich auch kein Mensch, was man beispielsweise von größerem Fußball spielen, traditionellen Volksfesten und damit oft verbundenen Alkoholkonsum nicht immer unbedingt behaupten kann. Aber vielleicht sollte man ja einfach nur die Rap-Musik verbieten, genauso wie einst den Rock ’n’ Roll!
fotocredit: Von gcardinal – originally posted to Flickr as Snoop Dogg, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7768022