Auch wenn man wenig Neues über die tatsächliche Gesetzeslage in Thailand bezüglich Cannabis in Erfahrung bringen kann, so blieb zumindest bis Mitte Januar die Situation nach Augenzeugenberichten unverändert. Die Cannabisshops haben geöffnet und ohne Befürchtungen kann Weed in den verschiedensten Varianten seitens der Kundschaft erworben werden, obwohl nur ein THC-Wert von 0,2 Prozent für den medizinischen Einsatz als legal betrachtet wird.
Eigentlich sollte dies zum Jahreswechsel streng durchgesetzt werden, doch bislang ist davon wohl nichts bemerkbar. Cannabis und der Handel sollten insgesamt besser reguliert, anstatt wieder kriminalisiert zu werden. Somit ist es aktuell auch nicht verwunderlich, dass Firmen, die eine Lizenz für den Anbau besitzen, sich weiterhin in eigenen Plantagen um den Nachschub feinster Knospen für den Verkauf bemühen. Der in Pattaya/Jomtien ansässigen Little Christiania Co. Ltd. ist dabei ein Missgeschick unterlaufen, das in der Vergangenheit auch hierzulande häufig zu unangenehm verlaufenden Polizeieinsätzen führte.
In einer ihrer Cannabisplantagen in Pattayas Nachbarort Jomtien brach anscheinend aufgrund eines Kurzschlusses im zweiten Stock eines für den Anbau genutzten Gebäudes ein Feuer aus. Mit der Folge, dass das Cannabis-Inferno in der Umgebung für Lachanfälle sorgte.
Polizei, Katastrophenschutz und freiwillige Helfer
Nachdem am Abend des 13. Februars die Landeskatastrophenschutzhilfezentrale über einen Brand in einem Wohnhaus in der Soi Welcome in Jomtien informiert worden war, eilten Polizeibeamte, der Katastrophenschutz und freiwillige Helfer zum Ort des Unglücks, um das ausgebrochene Feuer zu bekämpfen. Da dort mit einer Lizenz zum Anbau Cannabispflanzen gezüchtet wurden, stand der Boden in Flammen und dicke Rauschschwaden des verbrennenden Pflanzenmaterials zogen durch die Gassen.
Über eine halbe Stunde wurde gegen die Flammen gekämpft, bevor das Feuer in der Plantage in den Griff bekommen wurde. Übrig blieben die Reste der Glut und ein starker Geruch des angesengten Cannabis. Die sich um die offensichtlich legal betriebene Plantage kümmernde Person, Hausmeisterin Kanchana Fungsanthia, war anschließend überzeugt, dass vermutlich ein Kurzschluss in einer elektrischen Schalttafel, die für den Cannabisanbau benötigt wird, das Feuer auslöste. Der Schaden wird aktuell auf rund 200.000 Bath geschätzt. Doch das Wichtigste ist, dass es glücklicherweise keine Verletzten gab.
Lustige Nebenwirkungen in der Umgebung
Insgesamt sorgte der Vorfall in Pattaya und Jomtien für Aufsehen in den Medien, da weniger das ausgebrochene Feuer als eher die Nebenwirkungen in der Umgebung von Bedeutung zu sein schienen. Während der Schaden mit etwas über 5.600 € für die Firma sicherlich zu verkraften sein wird, und dazu hoffentlich insgesamt etwas Aufmerksamkeit für den fachgerechten Anbau von Cannabis innerhalb geschlossener Räume schaffen wird, so waren es vor allem die Nebenwirkungen in der Umgebung, die die Nachricht amüsant und interessant gestalten.
Es wird darüber berichtet, dass Anwohner und sich in der Nähe aufhaltende Touristen von den entstehenden Rauchschwaden unfreiwillig berauscht wurden und die typischen Wirkungen des Cannabisgenusses gespürt haben sollen. So sollen Personen mit leichtem Schwindel, geschwollenen Augen und mit Lachanfällen beobachtet worden sein, die somit kostengünstig eine unvergessliche Nacht in Pattaya/Jomtien verbrachten.
Da besonders Lachanfälle und Schwindelgefühl bei Gewohnheitskonsumenten in der Regel nur in den seltensten Fällen noch auftreten, sollte nach diesem Vorfall kombiniert werden dürfen, das in Thailand trotz der Verfügbarkeit von Cannabis offensichtlich doch nicht gleich jeder Mensch regelmäßig auf die natürliche „Medizin“ zurückgreift. Ein starkes Zeichen für eine regulierte Freigabe somit.