Anfang November hatten wir in einem Beitrag die Entstehung des ersten Patientenbeirats in Deutschland angekündigt, der durch die Cannamedical Pharma gegründet werden sollte. Der erste große Schritt wurde nun vollzogen und der Patientenbeirat kam bei einem Kick-off Event in Köln zusammen.
Kick-off Event in Köln
Vom 16.11. bis zum 18.11.2022 fand im Mediapark in Köln die Auftaktveranstaltung für den Patientenbeirat statt. Ursprünglich sollte dieser Beirat zehn Patienten mit Cannabistherapie als Mitglieder haben. Da sich auf die Einladung zur Bewerbung auf einen Platz im Beirat so viele Patienten meldeten und die Krankheitsgeschichten und Hintergründe der Menschen so unterschiedlich sind, beschlossen die Organisatoren mehr Mitglieder aufzunehmen und den Beirat ein wenig zu vergrößern. So finden noch mehr Gedanken, Wünsche, Sorgen und Nöte von Patienten Gehör und Einfluss in die Arbeit des Patientengremiums.
Ein Raum voll Menschlichkeit
Die Geschichten der Patienten, die diversen Pfade, die die Menschen zur Cannabistherapie führten, sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Auch wenn dieser Fakt eigentlich wenig überraschend ist, so ist er dem Einzelnen selten bewusst. Dafür sind wir zu sehr gefangen in unserem eigenen Alltag, in unserer Geschichte und unserer subjektiven Perspektive. Deswegen war schon der Beginn der Zusammenkunft des Patientenbeirats etwas Besonderes. Ohne zu viele Details zu verraten, kann man sicher sagen, dass sich in diesem Moment an diesem Ort viele Jahre schwerer Tage voller Leid, Ungerechtigkeit und hoher Hürden versammelt hatten, gleichzeitig aber auch viele offene Ohren und Herzen. Neben den Workshops, in denen stets angeregt diskutiert wurde, hatte Cannamedical die Mitglieder des Beirats auch zu entspannten Abenden versammelt und es baute sich schnell eine sehr positive persönliche Ebene unter den Anwesenden auf.
Die Liste der Herausforderungen ist lang
Im Verlauf des zweitägigen Kick-off Events hatte der Patientenbeirat zügig damit begonnen, erste Problemstellungen, aber auch schon den einen oder anderen Lösungsansatz, zu erörtern. Die Suche nach einem Arzt mit der nötigen Kompetenz und der Bereitschaft eine Cannabistherapie zu verordnen, und auch den Prozess der Beantragung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu begleiten, war ein wichtiges Thema. Auch die Stigmatisierung durch Behörden, Institutionen und Gesellschaft.
Aber nicht nur solch grundsätzliche Punkte wurden besprochen, auch die Herausforderungen des Patientenalltags wie das Finden eines passenden Medikaments, der Umgang mit Cannabismedikation im Straßenverkehr oder das Reisen mit der Arznei wurden thematisiert. Der auf Cannabis spezialisierte Rechtsanwalt Lito Law, der vielen auch durch Instagram, YouTube oder die Lito Law Academy bekannt ist, erläuterte den Teilnehmern einige Rechtsbereiche, die die Cannabismedikation tangieren. Dass der Redebedarf weit über die zeitlichen Kapazitäten des Events hinausgehen würde, war im Beirat schnell klar, sodass sich die Mitglieder für die weitere Zusammenarbeit in Netzwerken und Kommunikationsplattformen verbanden.
Wie geht es mit dem Patientenbeirat weiter?
Während der Workshops des Beirats wurde einiger Input generiert, mit dem die Beteiligten nun arbeiten können. Zum Beispiel wurde festgehalten, dass der Zugang zu Informationen, Expertise und Erfahrungen über die Cannabistherapie für potenzielle Patienten verbessert werden sollte. Es fehlt einerseits an Details, andererseits aber auch an Überblick. Hierzu wurden mehrere Vorschläge gemacht, über welche jetzt weiter beraten werden kann. Die Mitglieder sind indessen seit der Auftaktveranstaltung in stetigem Kontakt, sodass Gedanken weiterentwickelt und Möglichkeiten und Lösungen für Problemstellungen realisiert werden können. Die Zuversicht, schon bald über Projekte berichten zu können, die auf der Arbeit des Cannamedical Patientenbeirats basieren, ist groß und wird von vielen Mitgliedern geteilt. Augen und Ohren also offen halten! #Patientsfirst.