Cannabis ist quer durch alle Generationen beliebt, könnte allerdings wegen der psychoaktiven Inhaltsstoffe hauptsächlich für junge Leute mit einem gesundheitlichen Risiko verbunden sein. Zwar sind die medial gerne ausführlich wie betont gruselig beschriebenen Psychosen durch THC keineswegs die Regel und treten in erster Linie bei psychischen Vorerkrankungen sowie einem besonders exzessiven, langjährigen Gebrauch auf.
Trotzdem bleiben Vorsicht und Prävention aus guten Gründen die Mütter von echtem Jugendschutz. Marihuana freigeben kommt nur für Erwachsene infrage, bringt aber bei kluger Umsetzung auch jede Menge Erkenntnis über das Konsumverhalten von Teenagern. Damit beschäftigt sich eine aktuelle Studie genauer und statt Cannabis wie leider immer noch üblich völlig absurd zu verzerren, empfiehlt sich für hiesige Politiker ein weiteres Mal der Blick auf wissenschaftliche Forschung.
Cannabiskonsum unter jungen Leuten weitverbreitet
Die Gewohnheiten von Minderjährigen untersuchen fortschrittliche Länder mit einer Cannabislegalisierung ab 18 oder 21 Jahren schon eine ganze Weile und können entsprechend besser auf Entwicklungen reagieren als Deutschland oder die EU. Verbote von Hanfpflanzen liefern nahezu keine Einsichten zu Gründen, Motivation und Häufigkeit von Cannabiskonsum durch Minderjährige, was ganz folgerichtig viele Falschmeldungen nach sich zieht. Fake News und andere Storys kaschieren vielmehr das Versagen staatlicher Fürsorge im Bereich der Drogenpolitik seit Jahren.
In Nordamerika macht man es bekanntlich besser und schaut konkret hin, wo die Bundesrepublik nur im Nebel stochert. Heranwachsende in den USA konsumieren mittlerweile statistisch gesehen mehr Cannabis als Alkohol, wobei gut jeder dritte Schüler der 12. Klasse gelegentlich und rund 6 % praktisch jeden Tag Cannabis zu sich nehmen. Das ist nicht schön und immer ein Warnhinweis für Behörden, sollte jedoch auf keinen Fall als Grund für Repressionen herhalten, wie in Europa leider an der Tagesordnung. Staatliche Schikane löst bei THC kein Problem, sondern ist nachweislich kontraproduktiv.
Egal, gegen welche Altersgruppe sich Strafmaßnahmen richten – die Folgen sind immer verheerend. Psychische Erkrankungen durch zu viele, zu stark dosierte Cannabinoide im Jugendalter sollten erkannt und fachgerecht behandelt werden, was bei einer Legalisierung naturgemäß leichter möglich ist. Betroffene wenden sich logischerweise eher an Ärzte, Behörden oder die eigene Familie, wenn bei Haschisch und Marihuana nicht sofort die ganze Gängelei von Zwangstherapien bis zum Entzug vom Führerschein in Aussicht steht. Verstehen und fachgerecht reagieren statt abstempeln lautet die Devise, die auch in der aktuellen Untersuchung zum Konsumverhalten von Teenagern ausdrücklich betont wird.
Entspannung und Bewältigung von Herausforderungen als Hauptgründe für THC Gebrauch
Wie bei den volljährigen Usern rauchen Jugendliche laut Studie Gras primär zur Entspannung. Dabei geht es nicht um angeblich faule Teenies mit der Bong im Anschlag, die sich das Hirn weg kiffen, wie gerade in Deutschland von Politikern häufig behauptet, sondern um das schlichte Bedürfnis nach einer Auszeit vom Alltagsstress. Zusätzlich findet Hanf immer öfter Verwendung zur Vorbereitung auf Prüfungen und hilft in der komplizierten Phase der Pubertät offenbar ganz ähnlich lindernd gegen Ängste oder schlechten Schlaf wie im Erwachsenenalter.
Für die Untersuchung befragten Wissenschaftler in Seattle Minderjährige zwischen 15 und 18 Jahren zum Umgang mit Cannabis, wobei die Teilnehmer entweder auf die Highschool oder das College gingen. Im zugehörigen Bundesstaat Washington ist Hanf mit THC für Erwachsene vollständig legal und es gibt regulierte Fachgeschäfte mit strenger Altersprüfung, staatliche Qualitätskontrolle und regelmäßige Überprüfungen zum Fortgang der seit einem Jahrzehnt erfolgreich ins Werk gesetzten Freigabe. Die gilt als gelungen, weil der Staat endlich durchblickt und Risikogruppen umfassend schützt wie umgekehrt mündige Bürger wegen Hanf nicht mehr, wie Schwerverbrecher behandelt.
Selbst ein vergleichsweise gut verträgliches Genussmittel zum Entspannen, wie Marihuana, ist bei psychoaktiven Effekten riskant für das heranwachsende Gehirn. Vom scheinbar wenig bedenklichen Freizeitgebrauch zum Spaß an der Freude und vom Joint gegen die Nervosität vor der verhassten Matheklausur ist es in einigen Fallen leider nicht weit bis zum problematischen Konsum, zur Sucht und Abhängigkeit von Cannabis. So berichtet ein Teil der befragten Jugendlichen von Angststörungen und nachlassender Leistung in der Schule. Die Mehrheit allerdings sieht keine Einschränkungen.
Cannabislegalisierung stärkt Prävention – Verbote zerstören sinnlos ganze Existenzen!
In der Summe bestätigt auch die neue Studie den schon häufig erbrachten Nachweis, dass Hanfprodukte niemals immer und für jedermann, sondern nur bei ganz spezifischen Risikogruppen für Probleme sorgen können. Es braucht in solchen Fällen keinen Rundumschlag mit dem Flammenwerfer, wie immer noch in Deutschland die Regel, wo Jugendliche wie Erwachsene beim Cannabis überhaupt weiterhin keinerlei Fürsorge oder gar Respekt erwarten dürfen. Finanzieller Ruin, maximale Demütigung und soziale Ächtung fördern nicht nur jugendliche Suchtkarrieren, sondern auch jede Menge eigentlich völlig unnötige Gefahren wie die Ausbreitung hochgiftiger Streckmittel auf dem Schwarzmarkt.
Legale Fachgeschäfte mit Zutritt nur für Erwachsene verhindern zwar nie komplett, dass auch Jugendliche an THC kommen, aber mehr Übersicht bedeutet messbar effiziente Vorsorge und übrigens auch mehr Glaubwürdigkeit gegenüber staatlichen Organen. Wenn in Bayern die Polizei mit dem Koffer voller „Rauschgift“ an der Schule auftaucht und Hanf als Vorstufe zu Heroin oder unausweichlichen Weg ins Verderben darstellt, ist das präventiv betrachtet genauso sinnlos wie die gleichzeitige Verharmlosung von Alkohol gefährlich ist. Von solchen Auftritten werden sich mit Sicherheit weniger Teenager vom Kiffen abbringen lassen als bei einem gesellschaftlich normalisierten Umgang mit THC ohne Angst vor Repressalien.
In Deutschland jedenfalls, diese Schlussfolgerung lässt die aktuelle Studie aus Seattle zu, konsumieren junge Leute Cannabis nicht nur zum Relaxen oder Vorbereiten, sondern auch und gerade weil es verboten ist! Dazu gibt es allerdings weder Studien noch seriöse Informationen. Stattdessen schwingt die CDU/CSU das Bierglas und droht, eiert die nur auf dem Papier als „Fortschrittskoalition“ aktive Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP weiter herum und verschiebt die so lange überfällige Legalisierung immer weiter.
Obwohl dadurch jeden Tag Lebensläufe ohne Not in die Brüche gehen, egal ob schon im Jugendalter oder danach! Mit Blick auf die neuste Forschung zum Cannabiskonsum bei Minderjährigen stellt sich zur hiesigen Herrschaft im Elfenbeinturm zum Schluss daher nur noch die Frage, ob Regierung und Opposition in Deutschland untätig sind, weil sie wegen fehlender Studienarbeit im Lande nichts wissen können oder weil sie als aktive Verhinderer solcher Studien nichts wissen wollen.