Obwohl Cannabis leider noch in den meisten Ländern der Erde unter den schwierigen Umständen der Prohibition gehandelt und konsumiert wird, hält dies nur wenige Menschen davon ab, auf das natürliche Rauschmittel zurückzugreifen, um damit eine gute Zeit zu haben. Trotz den damit einhergehenden Gefahren – Strafverfolgung, fehlenden Qualitätskontrollen sowie Informationen über die Waren und einem nicht vorhandenen Jugendschutz – wird Cannabis von Abermillionen von Menschen gekauft und genutzt.
Allein in Europa sollen über 22 Millionen Menschen auf Cannabis zurückgreifen. Wo die meisten Cannabiskonsumenten leben, hängt dabei aber oft nicht mit der Gesetzeslage zusammen. Denn selbst von drakonische Strafen drohen, kann es sein, dass ausgerechnet dort weitaus mehr Personen dem Kiffen frönen als in Ländern, wo man es bereits legalisiert hat. In welchen Ländern am meisten Cannabis konsumiert wird, wurde nun einmal wieder anhand verschiedener Datensätze festzustellen versucht und in einer Top-25-Liste veröffentlicht.
Dabei griff man unter anderem auf den UNODC-Weltdrogenbericht zurück, um die Länder mit der höchsten Jahresprävalenz des Cannabiskonsums zu ermitteln. Die Jahresprävalenz stellt den Prozentsatz der jugendlichen und erwachsenen Bevölkerung dar, die im vergangenen Erhebungsjahr mindestens einmal Cannabis konsumiert haben sollen. Um sicherzustellen, dass die veröffentlichte Liste aktuell ist, hat man sich nur auf Länder konzentriert, für die entsprechende Daten ab dem Jahr 2013 verfügbar waren.
Die letzten fünf Plätze kommen zuerst
Platz 25 – Nordmazedonien
Im März 2016 legalisierte Nordmazedonien den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke und zur Raffinierung, Extraktion und Herstellung von Hanfsamen sowie Cannabisöl. Dies stellte einen Segen für die Wirtschaft des Landes dar, dessen eigene Industrie nun schätzungsweise einen Wert von 108,5 Millionen US-Dollar pro Jahr erwirtschaftet. Die Entwicklung hat dort jetzt sowohl lokale als auch ausländische Investoren angezogen. Seit 2016 sollen die Behörden in Nordmazedonien mittlerweile mehr als 60 Lizenzen für den Anbau von medizinischem Cannabis erteilt haben – doch der Genusskonsum von Marihuana ist jedoch weiterhin illegal geblieben. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums im Land soll dennoch 6,6 Prozent betragen.
Platz 24 – Belgien
Cannabis ist in Belgien für den Freizeitkonsum illegal. Der einfache Besitz von bis zu 3 Gramm ist aber weitgehend entkriminalisiert und wird in der Regel nur noch mit einer Geldstrafe geahndet. In der letzten Zeit gab es jedoch auch in dem westeuropäischen Land einen großen Vorstoß in Richtung Legalisierung von Cannabis für den Eigenbedarf. Der belgische Vizepremierminister und Minister für Wirtschaft und Beschäftigung, Pierre-Yves Dermagne, befürwortete kürzlich erst die Modernisierung der Cannabispolitik seines Landes. Man solle den Konsum von Marihuana für Erwachsene erlauben, um „die Heuchelei beenden“ zu können. Philippe Close, der sozialistische Bürgermeister von Brüssel, hat sich ebenfalls für die Einrichtung von Cannabis-Cafés nach dem Vorbild von Amsterdam ausgesprochen. Belgien gehört bei einer Jahresprävalenz des Cannabiskonsums von 7 Prozent zu den Ländern mit einer der höchsten Quoten betreffend Cannabiskonsumenten.
Platz 23 – Deutschland
Deutschland zählt zu den letzten Ländern, die kürzlich einen Plan zur Liberalisierung der Vorschriften für Cannabis vorangebracht haben. Damit ist das bevölkerungsreichste Land der EU in der Lage, den Besitz begrenzter Mengen zu entkriminalisieren und Mitgliedern von „Cannabis Social Clubs“ den Kauf der Substanz für den Freizeitkonsum zu erlauben. Wenn alles so läuft, wie es in der Ampelkoalition verabredet ist und es keine weiteren Verzögerungen gibt, müsste die Legalisierung des Cannabisbesitzes und der private Anbau am 1. April 2024 erlaubt sein. In Deutschland misst man eine Jahresprävalenz des Cannabiskonsums von 7,09 Prozent, doch mit einem jährlichen Konsum von 12,9 Tonnen Cannabis gilt Hamburg als eine der Städte mit dem weltweit höchsten Cannabiskonsum.
Platz 22 – Irland
Cannabis ist in Irland für den Genusskonsum bislang illegal, während die Verwendung zu medizinischen Zwecken von Fall zu Fall vom Gesundheitsministerium genehmigt werden kann. Dennoch gehört Irland zu den Ländern, in denen in Europa am meisten Gras konsumiert wird. Laut einer Eurobarometer-Umfrage aus dem Jahr 2021 konsumierten etwa 17 Prozent der Iren schon einmal cannabishaltige Produkte. So ergibt sich eine etwas höhere Jahresprävalenz des Cannabiskonsums als in Deutschland, die somit bei 7,1 Prozent liegen soll.
Platz 21 – Liberia
Nach liberianischem Recht sind der Besitz, der Konsum, der Anbau und der Verkauf von Cannabis zu medizinischen Zwecken oder für den Freizeitgebrauch illegal. Aufgrund einer dort unterfinanzierten Strafverfolgung und der stattfindenden Korruption wird die Pflanze jedoch im ganzen Land weitverbreitet angebaut. Cannabis ist die am häufigsten konsumierte Droge in Liberia, und ihr Konsum ist demnach auch unter Jugendlichen beliebt. Etwa 9 Prozent haben in der Vergangenheit Cannabis konsumiert. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums in Liberia soll laut Finance.Yahoo.com insgesamt 7,52 Prozent betragen.
Von Platz 20 bis 16
Platz 20 – Schweiz
Erst Jahrzehnte nach der Einführung von verschreibungspflichtigem Heroin und sicheren Injektionsstellen experimentiert die Schweiz nun mit der Entkriminalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch. Dies geschieht auf eine sehr schweizerische Art und Weise. Man geht es langsam und stetig an, um zu sehen, wie die Bevölkerung in der Schweiz auf die Entwicklung reagiert. Die Bundesregierung hat genehmigt, dass in den kommenden zehn Jahren Versuche zur Entkriminalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch durchgeführt werden sollen. Dabei wird in kleinen Schritten vorgegangen, so wie es vier Jahre lang vor der Einführung von verschreibungspflichtigem Heroin in den 1990er-Jahren der Fall war. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums in der Schweiz soll bei 7,7 Prozent liegen.
Platz 19 – Argentinien
Während der Besitz kleiner Mengen Cannabis in Argentinien bereits entkriminalisiert worden ist, blieben der Anbau, der Vertrieb und der Verkauf von Cannabis bis heute verboten. Das Land hat jedoch Schritte zur Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke unternommen und einige Provinzen im Land haben auch den Konsum der Droge für den persönlichen Gebrauch entkriminalisiert. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums liegt laut den genutzten Daten dort bei 8,13 Prozent.
Platz 18 – Finnland
Fast 30 Prozent der Erwachsenen in Finnland haben in der Vergangenheit zugegeben, irgendwann in ihrem Leben schon einmal illegale Drogen probiert zu haben. Am häufigsten nannten sie dabei Cannabis. Und obwohl Helsinki weltweit zu den Städten mit dem teuersten Gras gehört, liegt die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums in der gesamten Bevölkerung bei 8,2 Prozent.
Platz 17 – Kroatien
Die am häufigsten konsumierte Droge in Kroatien ist selbstverständlich Cannabis, gefolgt von Kokain und Amphetaminen. Laut einer Erhebung der Sewage Analysis CORE Group Europe (SCORE) im Jahr 2021 lag der tägliche Cannabiskonsum in Zagreb bei 132,9 Milligramm pro 1.000 Personen. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums beträgt daher wohl auch aus diesem Grund 10,2 Prozent.
Platz 16 – Italien
Derzeit ist Cannabis in Italien für medizinische und industrielle Zwecke legal – wenn auch streng reguliert. Für den Freizeitkonsum ist es dagegen nur entkriminalisiert. Im Jahr 2021 konsumierten etwa 17,7 Prozent der italienischen Gymnasiasten Cannabis, wobei sogleich 20 Prozent erreicht wurden, wenn man in der Zählung nur die männlichen Schüler berücksichtigte. Da mitunter Rom zu den Städten mit dem höchsten Cannabiskonsum der Welt zählt, sagt man, dass Italien eine Jahresprävalenz des Cannabiskonsums von 10,21 Prozent erreicht.
Von Platz 15 bis 11
Platz 15 – Niederlande
Seit 1976 ist Cannabis in niederländischen Coffeeshops für den Freizeitkonsum erhältlich. Amsterdam hat den Cannabistourismus 40 Jahre lang dominiert, aber jetzt zieht es sich aus dieser milliardenschweren Industrie zurück. Die Amsterdamer Bürgermeisterin Femke Halsema verkündete letztes Jahr, dass der Marihuana-Tourismus eine Plage für die Stadt sei, da er Kriminalität und öffentliche Unordnung fördere. Sie schlug daher vor, Ausländern den Zutritt zu den Cannabis-Cafés zu verbieten. Obwohl Cannabis also schon so lange in den Niederlanden geduldet wird, erreicht man mit einer Jahresprävalenz des Cannabiskonsums von 10,4 Prozent nur den 15. Platz in dieser Liste.
Platz 14 – Monaco
Monaco hat aktuell noch sehr strenge Cannabisgesetze. Theoretisch müssten Personen, die kleine Mengen Marihuana besitzen, immer mit einer Geldstrafe rechnen. Bei größeren Mengen drohen dagegen Gefängnisstrafen und hohe Geldstrafen. In der Praxis setzen die Beamten in Monaco diese Gesetze jedoch häufig nicht um, besonders in Fällen, in denen die Menge an Cannabis als sehr gering einzustufen ist. Daher wird es bei diesen Momenten meist nur als Ordnungswidrigkeit abgetan. Dies hat dazu geführt, dass sich viele Menschen entspannt fühlen, wenn sie in Monaco kiffen. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums der Monegassen beträgt daher stolze 10,47 Prozent.
Platz 13 – Marokko
Marokko gilt schon seit Langem als einer der global größten Cannabisproduzenten. Im Rifgebirge wird herausragendes Haschisch produziert. Im Juni 2021 verabschiedete das marokkanische Parlament ein Gesetz, das die Produktion der Pflanze für medizinische, kosmetische und industrielle Zwecke legalisierte, während die Produktion und der Konsum für Freizeitzwecke weiterhin streng verboten blieben. Marokko stellt einen beträchtlichen Teil des weltweit verfügbaren Haschischs her und war von 2002 bis 2010 der größte Produzent des beliebten Cannabiskonzentrats. Auf die Jahresprävalenz gerechnet hält Marokko aber denselben Anteil innerhalb der Bevölkerung wie das Fürstentum Monaco: 10,47 Prozent.
Platz 12 – Spanien
In Madrid sind Cannabisclubs streng genommen nicht legal. Stattdessen bewegen sie sich in einer rechtlichen Grauzone, in der Cannabiskonsumenten den Clubs als „Mitglieder“ beitreten und von ihnen angebautes Cannabis „teilen“. Die „Spenden“ der Besucher werden dann praktisch in Wertmarken umgetauscht, welche dann zum Kauf von Produkten verwendet werden können. Mit einem Durchschnittspreis von 6,8 US-Dollar pro Gramm gehört Madrid zu den Städten mit dem weltweit billigsten Gras. Dennoch ist Spanien mit einer Jahresprävalenz des Cannabiskonsums von 10,5 Prozent nur auf Platz 12 der am meisten Cannabis konsumierenden Ländern der Welt.
Platz 11 – Nigeria
Cannabis wird in Nigeria mittlerweile sowohl für den inländischen Konsum als auch für den Export angebaut und produziert. Das in Nigeria produzierte Cannabis versorgt den großen Inlandsmarkt von geschätzten 10,6 Millionen Cannabiskonsumenten (im Jahr 2018). Doch gibt es auch Hinweise darauf, dass Teile der Ernte ebenfalls in andere Länder Afrikas geschmuggelt werden. In den vergangenen zehn Jahren haben auch einige Länder außerhalb Afrikas Nigeria als das Ursprungsland ihres Cannabis genannt. Während Nigeria das Land in Afrika ist, in dem das meiste Gras konsumiert wird, beträgt die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums dort 10,76 Prozent.
Die Top Ten: Platz 10 bis 6
Platz 10 – Frankreich
Cannabiskonsum ist bei den über 30-Jährigen und den über 40-Jährigen in Frankreich weitverbreitet. Das Durchschnittsalter der Cannabiskonsumenten in Frankreich stieg, von knapp über 25 Jahren im Jahr 1992, auf ein Alter von fast 33 Jahre im Jahr 2021. Der gewohnheitsmäßige Konsum von unter 25-Jährigen in Frankreich ist dagegen von 8,4 Prozent im Jahr 2017 auf 6,3 Prozent im Jahr 2021 gesunken. Der rückläufige Cannabiskonsum unter jungen Menschen steht dabei vermutlich in engem Zusammenhang mit dem Rückgang des Tabakkonsums, der bei den jüngeren Generationen eine Verhaltensänderung eingeleitet haben könnte. Vielleicht sind auch die Kosten ein wichtiger Faktor, denn der Preis von Marihuana ist in nur zehn Jahren um mehr als 25 Prozent gestiegen. Dazu gibt es strenge Regeln, die den Genusskonsum verbieten. Dennoch hält Frankreich den Wert einer Jahresprävalenz beim Cannabiskonsum von 11 Prozent.
Platz 9 – Tschechische Republik
Nach einem Jahrzehnt der schrittweisen Liberalisierung bereitet sich die Tschechische Republik mit der Verabschiedung eines suchtpolitischen Aktionsplans 2023 – 2025 seit April letzten Jahres auf die Errichtung eines vollständig legalen und regulierten Cannabismarktes vor. Die Tschechische Republik reitet dabei auf der europaweiten Legalisierungswelle, die sie möglicherweise zu einem der ersten EU-Länder machen könnte, das einen gesetzlich regulierten und legalen Cannabismarkt einführen könnte. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums in der Tschechischen Republik liegt 11,1 Prozent.
Platz 8 – Australien
Australiens legale Marihuana-, Cannabis- und Hanfindustrie steckt noch in den Kinderschuhen und wurde 2021 auf 51,8 Millionen Dollar geschätzt, mit einer zu erwartenden jährlichen Wachstumsrate von 30,1 Prozent von 2022 bis 2030. Australien gehört im Jahr 2024 zu den Top Ten der am meisten bekifften Länder. 36 Prozent der über 14-Jährigen geben an, mindestens einmal in ihrem Leben Marihuana konsumiert zu haben, obwohl es in „Down-Under“ bisher nicht für Erwachsene bezüglich des Genusskonsums legalisiert worden ist. Nur im Australia Capital Territory ist der Besitz und der Anbau kleiner Mengen Cannabis für den persönlichen Gebrauch erlaubt. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums beträgt auf dem 36 Millionen Bewohner fassenden Kontinent trotzdem stolze 11,6 Prozent.
Platz 7 – Chile
Der Anbau von Marihuana scheint in Chile auf dem Vormarsch zu sein, wie aus dem von der Generalstaatsanwaltschaft veröffentlichten Bericht der „Beobachtungsstelle für Drogenhandel“ für das Jahr 2021 hervorgeht. Dem Bericht zufolge beschlagnahmten die Behörden im Jahr 2020 gleich 285.000 Pflanzen, was fast 50.000 mehr wären als noch im Jahr 2019. Nur der private Konsum, Anbau zu Hause und der Verkauf für medizinische Zwecke ist dagegen erlaubt. Es heißt, dass Chile dennoch den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Marihuana in Lateinamerika innehat. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums in Chile liegt daher auch bei 12,05 Prozent.
Platz 6 – Israel
Bereits seit Jahren ist das Kiffen in Israel gesellschaftlich erlaubt, obwohl es eigentlich illegal ist. Auf den Tischen von Terrassen in Städten wie Rishon le-Tsiyon drehen sich viele Menschen offen Joints und zünden sie an, ohne sich Gedanken über die möglichen Folgen machen zu müssen. Ironischerweise wird das Rauchen von Cannabis in Israel an mehr öffentlichen Orten toleriert als in Ländern wie Kanada, wo Marihuana für den Freizeitgebrauch bereits legal ist. Israel ist auch ein Vorreiter des Einsatzes von Cannabis in der Medizin und das schon seit Dekaden. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums in Israel soll bei 14 Prozent liegen.
Die Top-Five: Platz 5 bis zur Nummer 1
Platz 5 – Uruguay
Uruguay war das erste Land der Erde, das Cannabis in der Neuzeit legalisierte. Das natürliche Rauschmittel gehört zu den am häufigsten konsumierten Drogen des Landes. Präsident José Mujica unterzeichnete schon im Dezember 2013 das Gesetz zur Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch. Wie InsiderMonkey.com auch berichtet, haben die Apotheken in Uruguay, wo Cannabis für Einheimische vertrieben werden darf, zwischen dem 19. Juli 2017 und dem 19. Juli 2023 eine Menge von 10.693.210 Gramm Marihuana verkaufen können. Es gibt in Uruguay insgesamt aber nur drei Unternehmen, die Cannabis produzieren und der Verkauf von Marihuana ist derzeit auf 37 Apotheken beschränkt, die auf zehn Bezirke im ganzen Land verteilt sind. Seit 2019 hat man auch mit dem Export von Marihuana begonnen. Die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums in Uruguay beläuft sich laut vorhandenen Daten auf 14,6 Prozent.
Platz 4 – Neuseeland
Offizielle Statistiken der „Alcohol and Public Health Research Unit“ der Universität Auckland besagen, dass die Hälfte aller Neuseeländer im Alter von 15 bis 65 Jahren schon mindestens einmal Cannabis in ihrem Leben probiert hat. Fast jeder sechste Neuseeländer bezeichnet sich selbst als einen regelmäßigen Konsumenten. Das sind etwa 1,5 Millionen Bewohner des Landes, die das geltende Gesetz einfach ignorieren und dennoch Cannabis ausprobiert haben. Etwa 400.000 der circa 5.123 Millionen Einwohner, konsumieren es trotz der Gesetzeslage weiterhin. Doch Medizinalhanfpatienten werden seit April 2020 mit hochwertigem Cannabis versorgt. Auch sollen 37 Firmen mit unterschiedlichen Lizenzen aktiv sein. Auf dem neuseeländischen Schwarzmarkt sollen jährlich rund 74 Tonnen Cannabis mit einem Verkaufswert von bis zu einer Milliarde Dollar konsumiert werden. Im Kontext der Nutzer und Einwohnerzahlen Neuseeland beträgt die Jahresprävalenz des Cannabiskonsums ganze 15,3 Prozent.
Platz 3 – Jamaika
Das als Ganja bezeichnete Cannabis ist tief in der Geschichte und Kultur Jamaikas verwurzelt. Es ist dort jedoch eigentlich nicht legal verfügbar. Das Land hat aber 2015 medizinisches Cannabis legalisiert und den Besitz von weniger als zwei Unzen entkriminalisiert. Zuvor wurde die Pflanze als Waffe eingesetzt, um Andersdenkende zum Schweigen zu bringen und zu entrechten – während eines Jahrhunderts der Prohibition. Der illegale Cannabisanbau ist in Jamaika weitverbreitet. Jährlich werden schätzungsweise auf 15.000 Hektar Fläche viele Cannabispflanzen illegal angebaut, meist sind die Ernten aber für den Export angedacht. Die Jahresprävalenz der Jamaikaner beim Konsum von Marihuana erreicht einen Wert von 18 Prozent.
Platz 2 – Kanada
Der kanadische Cannabismarkt ist seit der Legalisierung im Jahr 2018 weiterhin zweistellig gewachsen. Er erreichte nach einer Marktgröße von 1,2 Milliarden Dollar im Jahr 2019 einen Wert von 4,7 Milliarden Dollar im Jahr 2022. Im aufgeschlossenen Land gibt es seitdem mehr als 3.000 Einzelhandelsstandorte, die Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken vertreiben. Als erstes G-20-Land, das Cannabis für den Konsum durch Volljährige legalisierte und einen nationalen Markt geschaffen hat, gilt Kanada nun häufig als eine „regulatorische Blaupause“ für den Rest der Welt. Die Einwohner von Ontario kauften im Jahr 2022 über legalen Quellen Cannabisprodukte im Wert von mehr als 1,3 Milliarden Dollar. Dies ist ein Anstieg von 38 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Derzeit gibt es in der Provinz Ontario circa 1.700 legale Cannabisläden, von denen sich allein 400 Geschäfte in Toronto befinden. Es dürfte also nicht sonderlich verwunderlich erscheinen, dass die Kanadier beim Cannabiskonsum eine Jahresprävalenz von 20,7 Prozent erreichen.
Platz 1 – Vereinigte Staaten von Amerika
Die legale Cannabisbranche in den USA musste 2022 zwar einige Einbußen hinnehmen, doch laut den führenden Cannabisforschern von der Brightfield Group kann man den Jahresumsatz der Branche bis Ende 2023 auf 31,8 Milliarden Dollar schätzen. Bis 2028 soll dieser auf einen Wert von 50,7 Milliarden Dollar anwachsen. Die zunehmende Legalisierung von Cannabis in den unterschiedlichen Bundesstaaten und die steigende Akzeptanz der Verwendung für medizinische Zwecke sind die wichtigsten Faktoren, die das Wachstum des Marktes vorantreiben. Obwohl Cannabis in den Vereinigten Staaten auf Bundesebene weiterhin verboten ist, wurde der Freizeitkonsum von Cannabis in 24 Bundesstaaten sowie im District of Columbia, in Guam und auf den Nördlichen Marianen legalisiert. Ohio wurde der 24. Bundesstaat, der den Cannabiskonsum für Erwachsene zu nicht medizinischen Zwecken erlaubte, als eine Mehrheit der Wähler am 7. November 2023 eine entsprechende Abstimmung genehmigte. Die USA sind in jedem Fall das Land mit den meisten Cannabiskonsumenten der Welt und haben eine Jahresprävalenz beim Cannabiskonsum von 22,8 Prozent vorzuweisen.