Eine Gruppe deutscher Cannabis Social Clubs (CSC) gründeten Ende Oktober in Berlin den „Dachverband der Cannabis Social Clubs Deutschland“, oder kurz CSCD. Der Verband will die wachsende Zahl von Anbaugemeinschaften, den Social Clubs, politisch vertreten, die die Menschen beim Anbau ihrer eigenen Cannabispflanzen unterstützen. Als Sprachrohr und Interessenvertretung sieht der CSCD zahlreiche Möglichkeiten, wie er für die Clubs hilfreich sein kann.
Ziele und Möglichkeiten des CSCD
Zunächst einmal will der Verband in öffentlichkeitswirksamen Kampagnen über die Clubs und ihre Tätigkeit aufklären, außerdem möchte er die Clubs auch in Fragen der Verwaltung unterstützen und sogar einige Dienstleistungen durch den Anbau von Cannabis anbieten.
Auch will man sich international vernetzen und sich gemeinsam mit der European Coalition for Just and Effective Drug Policies (ENCOD – die Europäische Koalition für eine gerechte und effektive Drogenpolitik) in Europa für den CSC als gerechtes und gesellschaftsfähiges Modell für den legalen Eigenanbau engagieren. Auch Verbindungen mit Clubs in Afrika oder Uruguay sind ausgemacht.
Immer mehr Cannabis Social Clubs werden gegründet
Derzeit vertritt der Verband ungefähr zwei Dutzend Clubs mit mehreren Hundert Mitgliedern. Wie Henry Wieker, Vorsitzender des CSC Hannover, berichtet, ist aktuell eine Welle von Clubgründungen zu beobachten. Angesichts der erwarteten Legalisierung in Deutschland und den angekündigten Rahmenbedingungen, die den Eigenanbau gestatten würden, könnte dieser Trend sich noch fortsetzen. CSCs in ganz Europa richten gerade die Augen auf Deutschland, hoffend, dass sich dort ein CSC-freundliches Legalisierungskonzept durchsetzt und zum Modell für weitere europäische Länder wird.
Nur in wenigen Ländern betreiben CSCs bereits legal Anbau
Offiziell agierende Clubs mit legalem Anbau existieren bisher in Uruguay, Spanien, Belgien und im Vereinigten Königreich. Tatsächlich ermöglichen die Gemeinschaften aber eine wirksamere Prävention vor schädlichen Konsummustern als viele andere Angebote der Suchthilfe. Auch in Deutschland könnten die Cannabis Social Clubs also zu einer Art niedrigschwelliger gesellschaftlicher Kontrollinstanz werden. Die ENCOD fördert seit 2003 Cannabis Social Clubs in ganz Europa und hat auch die Gründung des Verbands in Deutschland unterstützt.