Im Rahmen einer gesunden Ernährung spielen Eiweiß, komplexe Kohlenhydrate und Fette eine wichtige Rolle. Im besten Fall kümmert man sich auch noch um Mineralstoffe und Vitamine. Es gibt aber auch noch eine weitere Nährstoffgruppe: Flavonoide.
Flavonoide sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe und für die Farbgebung von Pflanzen und Lebensmitteln verantwortlich. Ferner bieten sie Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen. Der Begriff Flavonoid leitet sich vom lateinischen Wort flavus gleich gelb ab. Die meisten Flavonoide haben eine gelbliche Färbung. Bisher kennen wir bis zu 6.5000 Verbindungen, die je nach Grundstruktur in verschiedene Gruppen eingeteilt werden können.
Chemisch gesehen zählen Flavonoide zu den Polyphenolen. Das sind aromatische Verbindungen in unserer Nahrung, die in sehr vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten sind. Ein hoher Anteil an Flavonoide sorgt häufig für die rote Farbe bestimmter Lebensmittel. So besitzen etwa rote Trauben, Äpfel, Rotkohl oder Rote Bete einen hohen Anteil an Flavonoide. Weil sie auch zum Schutz der Pflanzen beitragen, ist ihre Konzentration in den Schalen und Blättern am höchsten.
Die Wirkung von Flavonoiden auf den menschlichen Körper
Flavonoide zählen zu den Antioxidantien. In wissenschaftlichen Studien hat man herausgefunden, dass sie eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus haben. So unterstützt der Verzehr von Flavonoide körpereigene Abwehrmechanismen und kann uns bei der Bekämpfung freier Radikale unterstützen. Zudem scheinen Flavonoide eine positive Wirkung auf die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu haben. Man geht davon aus, dass manche Flavonoide auch eine antibakterielle oder antivirale Wirkung besitzen.
Bei einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse erhält der Körper genügend Flavonoide, die seine natürlichen Abwehrkräfte unterstützen, sodass keine zusätzliche Einnahme in Form von Nahrungsergänzungsmitteln nötig ist. Leider muss man auch sagen, dass die Erforschung sekundärer Pflanzenstoffe und welche Auswirkung sie auf den menschlichen Organismus haben, noch am Anfang steht.
Flavonoide in Cannabis
Wie jede andere Pflanze auch enthält Cannabis Flavonoide. Zusammen mit Terpenen sind sie für Aroma, Farbe und Geschmack der jeweiligen Sorte verantwortlich.
Die Blütenstände von Cannabispflanzen können viele verschiedene Farben aufweisen und grüne, gelbe, orangefarbene und je nach Sorte sogar dunkelblaue, schwarze oder violettfarbene Schattierungen bilden. Die Flavonoide werden im Laufe der Wachstums- und Blütephase der Pflanze produziert und spielen, wie bei anderen Pflanzen auch, eine wichtige Rolle beim Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen.
Bedauerlicherweise gilt auch in diesem Fall, dass Flavonoide der Cannabispflanze bisher nicht ausreichend erforscht sind. Mit ziemlicher Sicherheit spielen sie aber eine wichtige Rolle beim Entourage-Effekt, der für die einzigartige Wirkung von Cannabis verantwortlich ist.