Schon vor langer Zeit wurde die Hanfwurzel zur Behandlung von Leiden verwendet und dies vielfältig dokumentiert. Die medizinische Verwendung der Hanfwurzel hat ihren Ursprung in Zentralasien. sie wurde dort bereits 2800 v. Chr. kultiviert. Eine der ältesten und bekanntesten Aufzeichnungen über die Heilkräfte ist in den „Papyrus Ebers“ zu finden. Ein 20 m langer Papyrus der etwa 800 Rezepturen für Arzneien enthält und darin mehrfach auf die Hanfwurzel verweist.
Die Entstehung des Papyrus wird auf das 16. Jh. v. Chr. datiert. Der Papyrus ist nach dem deutschen Ägyptologen Georg Ebers benannt, der die Rolle 1872 in Theben von Grabräubern erworben hat. Heute wird sie in der Universitätsbibliothek von Leipzig verwahrt. Auch im persischen Raum wird die Hanfwurzel schon seit Langem wertgeschätzt.
In der medizinischen Enzyklopädie aus dem 12. Jahrhundert des Wissenschaftlers Ibn Sina, der einigen aus dem Buchklassiker „der Medicus“ bekannt sein dürfte, wird die fiebersenkende Wirkung von Cannabiswurzeln erläutert. Er stellte fest: „Eine Kompresse mit den gekochten Wurzeln von Cannabis senkt das Fieber“. Nach ihm folgten viele weitere Gelehrte, welche die heilsamen Effekte der Hanfwurzel erforschten. So schrieb 1542 der deutsche Arzt und Pflanzenforscher Leonhart Fuchs in seinem Kräuterbuch über die Anwendung von Hanfwurzelsud bei Gicht und Gelenkschmerzen.
Ähnliches konnte auch der französische Arzt und Schriftsteller François Rabelais bestätigen: „Die Wurzel dieses Krauts, in Wasser gekocht, lindert Muskeln, steife Gelenke, Gichtschmerzen und Rheumatismus“. Auch der polnische Botaniker Szymon Syrensk hielt 1613 fest, dass das Wasser von gekochten Hanfwurzeln hilfreich bei Gelenkleiden sein soll. Der englische Botaniker und Kräuterkundler John Parkinson konnte dies 1640 ebenso berichten, gefolgt von den positiven Erfahrungsberichten des Arztes Dr. William Salmon im Jahr 1710 und des Schriftsteller M. Marcandier in Traité du Chanvre im Jahr 1758.
Zusammengefasst deuten die historischen Aufzeichnungen darauf hin, dass die Wirkstoffe der Cannabiswurzel, durch kochendes Wasser extrahiert, als topische Lösung für die Behandlung einer Vielzahl von Gelenkkrankheiten eingesetzt wurden. Doch weitere Zubereitungs- und Behandlungsmethoden sind aus der Vergangenheit bekannt. Aus dem 17. und 18. Jahrhundert gibt es Berichte über die Vermengung von Cannabiswurzelpulver mit Wein oder Salben sowie die Verwendung als Zutat für Suppen und Eintöpfe.
Die Terpene der Hanfwurzel
Die chemische Zusammensetzung sowie die medizinische Wirkung der Cannabiswurzel unterscheidet sich stark von der Beschaffenheit der oberirdischen Hanf-Pflanzenteile. Im Zuge einer Studie von 1971 wurden in den Wurzeln mehrere Terpene entdeckt, denen viele gesundheitsförderliche Eigenschaften zugesprochenwerden. Terpene sind flüchtige Pflanzenstoffe, die für den charakteristischen Geruch und Geschmack von Pflanzen verantwortlich sind. Einige dieser Terpene kommen nur in der Hanfwurzel vor und verleihen ihr ihre antimikrobielle, entzündungshemmende und schmerzstillender Wirkung.
Die Triterpene Friedelin und Epifriedelanol
Friedelin, ein Triterpen der Hanfwurzel, das in auch in Zitrusfrüchten, Bambus, Rhododendron, Algen, Flechten und in der Rinde von Eichen zu finden ist. Diese Substanz hat in In-vivo-Experimenten bei einer topischen Behandlung bemerkenswerte entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung auf Schwellungen und Ödeme gezeigt. Zudem besitzt Friedelin ausgeprägte antioxidative, leberschützende Eigenschaften und hat in vitro einen hemmenden Effekt auf das Wachstum von Krebszellen bewiesen.
Auch zur Senkung von Fieber und zur Behandlung von Osteoarthritis, sprich Gelenkentzündung, zeigt Friedelin vielversprechende Ergebnisse. Epifriedelanol, ein weiteres Triterpen der Hanfwurzel, hat ähnliche Effekte wie Friedelin und wird als potenter Inhaltsstoff für Anti-Aging-Kosmetik gehandelt.
Die Hanfwurzeltinkturen und Hanfwurzelextrakte der Krautmanufaktur
Der steirische Erzeuger, Verarbeiter und Vermarkter von Hanfprodukten will die Hanfpflanze ganzheitlich betrachten und betreibt aktiv Aufklärung über die noch weniger bekannten Eigenschaften von Cannabis. Die Pflanzen gedeihen auf einem kleinen, nachhaltig geführten Bauernhof, ohne Einsatz von Agrochemie. Für die Herstellung ihrer Hanfwurzeltinktur werden die Wurzeln möglichst schonend geerntet, getrocknet und anschließend mit einem Keramikmesser geschnitten.
Das Team der Krautmanufaktur hat viel Know-how und Herzblut investiert, um einen Prozess zu entwickeln, der die wertvollen Inhaltsstoffe der Hanfwurzel optimal löst. Die Wurzeln werden gemahlen, mit Druck und Hitze behandelt und über mehrere Wochen in einem Mazerat, einem Kaltauszug, angesetzt. Einmal in Öl für das Hanfwurzelextrakt sowie in hochprozentigem Alkohol für die Hanfwurzeltinktur.
Diese werden über ausgewählte Hofläden, Bauernmärkte und diverse Online-Plattformen vermarktet. Neben diesen beiden Produkten produziert die Krautmanufaktur auch CBD Hanfblüten, CBD-Vollspektrum Tropfen, Hanfsamenöl, Hanfblütentee, Hanfpellets sowie Hanfprotein.