Hanf, auch bekannt als Cannabis, ist eine faszinierende Pflanze mit einem bemerkenswerten Zyklus des Wachstums und der Entwicklung. In diesem Beitrag werden wir die verschiedenen Phasen im Leben einer Hanfpflanze erklären, angefangen von der Keimung des Samens bis hin zur vollständigen Reife. Wir erläutern, wie diese Pflanze sich im Laufe ihres Lebens entfaltet und erklären einiges über die Anatomie der Pflanze und ihre Besonderheiten.
Die Anatomie der Hanfpflanze
Cannabis ist der lateinische Begriff für Hanf. Dieser zählt zu der Pflanzenfamilie Cannabaceae, welche außer dem Hanf noch den Hopfen umfasst. Die Hanfpflanze ist getrennt geschlechtlich, was bedeutet, es gibt entweder eine weibliche oder eine männliche Pflanze. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Pflanzen bilden Blüten aus, wobei männliche Pflanzen Pollen produzieren und die weiblichen diese empfangen, Samen bilden und somit das Überleben sichern.
Die Geschlechter der Pflanze
Gelegentlich kann es im Cannabisanbau vorkommen, dass eine Pflanze zum Zwitter wird, also beide Geschlechter entwickelt. Dies kann sich negativ auf die gezielte Ernte cannabinoidreicher Blüten auswirken, da nur die weiblichen Pflanzen Blüten produzieren, die eine signifikante Menge an THC bzw. CBD (Cannabinoiden) produzieren. Daher sind nur diese wertvoll für den Anbau von Konsumcannabis oder von Cannabis, das in der Medizin Anwendung findet. Die Identifizierung und Trennung von männlichen und weiblichen Pflanzen ist daher von entscheidender Bedeutung für den Erfolg im Hanfanbau.
Doch genau diese Eigenschaft, dass die Pflanze ihr Geschlecht bei schlechten Wachstumsbedingungen, Nährstoffmangel oder Fressfeinden anpasst und sich damit selbst bestäuben und verbreiten kann, ist sehr faszinierend und sichert der Pflanze das Überleben in der freien Natur.
Männliche und weibliche Hanfpflanzen unterscheiden
Männliche Cannabispflanzen tendieren dazu, dünnere und längere Blütenstände zu entwickeln, die sich im Vergleich zu den weiblichen weniger dicht und kompakt anfühlen. Diese Blütenstände haben auch weniger Trichome, die kleinen Harzdrüsen, die die wertvollen Cannabinoide enthalten, das heißt, die Blüten sind und Blätter sind nicht so klebrig wie die der weiblichen Pflanze. Männliche Pflanzen produzieren zudem Pollensäcke an den Knotenpunkten (Nodien) ihrer Zweige, die im Laufe der Zeit aufplatzen und Pollen freisetzen.
Weibliche Cannabispflanzen hingegen haben dichtere und kompaktere Blütenstände, die oft größer und rundlicher sind als die der männlichen Pflanzen. Diese sind reich an Trichomen und haben eine klebrige Textur aufgrund des Harzes, das die Cannabinoide enthält. Weibliche Pflanzen entwickeln auch Härchen an den Knotenpunkten (Nodien), die als „Stigmen“ bekannt sind und die Blüten umgeben.
Weitere Merkmale der Anatomie
Die Blätter der Pflanze haben eine klassische fingerförmige Struktur und sie gedeiht am besten in nährstoffreichen, gut entwässertem Boden im prallen Sonnenlicht. Je nach Sorte sind die Blätter eher tief gezackt oder wirken buschig.
Auch unter schlechten Bedingungen kann sie die Hanfpflanze nahezu überall vermehren. So findet man Hanf sowohl in extrem heißen als auch kühlen Gebieten. Die Pflanze und ihre Samen sind voll mit Nährstoffen, Antioxidantien und Mineralstoffen. Dadurch gilt sie als sehr gesund in der Ernährung. Für medizinische Zwecke werden ausschließlich unbestäubte weibliche Cannabisblüten verwendet, da diese, wie bereits erwähnt, in ihren Trichomen die wertvollen Terpene und Cannabinoide bildet und keine Energie für die Produktion von Samen verschwendet hat.
Der Lebenszyklus der Hanfpflanze
Cannabis, also Hanf, ist ein typisches einjähriges Gewächs, mit einem Lebenszyklus von weniger als 12 Monaten. Ein Samenkorn, das im Frühling gesetzt wird, entwickelt sich bis zum Sommer zu einer prächtigen Pflanze und blüht im Herbst. Mit den neu produzierten Samen beginnt im nächsten Frühjahr ein neuer Lebenszyklus.
Während ihres Lebens durchläuft die Pflanze drei Phasen – die Keimungsphase, die vegetative und die Blütephase. Der Samen keimt nach 3-10 Tagen nach der Einpflanzung aus, wenn dieser genug Flüssigkeit und Sonne bekommt. Nach der Keimung treiben Wurzelfäden aus der einzigen Wurzel der Setzlinge aus. Dieser kommt aus dem Boden heraus und bildet die Kotyledonen, die Keimblätter. Dann beginnt die Wachstumsphase und weitere die Blätter werden gebildet.
Das Wachstum
In der vegetativen, also in der Wachstumsphase, kann die Pflanze an einem sonnigen Tag bis zu sieben Zentimetern in die Höhe wachsen und bildet dabei neue Blätter. Je nach Art wird der Hanf bis zu vier Meter groß oder sogar größer. Dabei handelt es sich aber im Normalfall um Nutzhanf, der für die Herstellung verschiedener Materialien oder als Futtermittel angebaut wird. Das Wachstum der Pflanze ist üppig und sie bildet extrem robuste Stängel und auch starke Wurzeln aus. In dieser Phase beginnen auch die Blätter zu sprießen, vor allem, wenn sie mehr als 12 Sonnenstunden am Tag abbekommen. Verringert sich die Sonnenstrahlung auf weniger als 12 Stunden, wechselt die Pflanze in die Blütephase und stellt das Wachstum selbst ein. Dann steckt sie ihre gesamte Energie in die Bildung der Blüten und sie wächst kaum mehr merklich.
Die Blütephase
Die finale Phase im Lebenszyklus der Hanfpflanze beginnt, sobald die Tage im Sommer kürzer werden und die Pflanze sich nicht mehr auf das Höhenwachstum und die Bildung der Blätter, sondern auf die der Blüten konzentriert. Damit garantiert sie das Überleben ihrer Art. Die klebrigen Harzdrüsen an den Blüten, die Trichome, sorgen dafür, dass sie den männlichen Pollen einfangen, die der Wind ihnen hoffentlich zuweht. Sobald die weibliche Pflanze befruchtet ist, verwendet sie ihre komplette Energie dafür, Samen zu erzeugen, die nach der Ausreifung auf den Boden fallen und somit für die nächste Generation an Hanfpflanzen sorgen.
Die Dauer der Blütephase ist unterschiedlich, abhängig von der Sorte, und beträgt zwischen 45 und 90 Tage. Mit der zunehmenden Ausreifung der Blüten reifen auch die Trichome und verfärben sich. Sie verändern sich von durchsichtig über trüb, bis sie schließlich goldfarben oder sogar braun sind. Die hellen Trichome sind noch unausgereift und bei einer goldenen, trüben Färbung sind die besonders voll mit Cannabinoiden und Terpenen und somit am wertvollsten für die Medizin, aber auch für den privaten Konsum.
Der natürliche Tod der Pflanze
Kurz nach der Ausschüttung des Pollens stirbt die männliche Pflanze ab, während die weibliche noch bis zu fünf Monate nach Bildung der ersten Blüten weiterleben kann, wenn sie nicht befruchtet wurde. Der natürliche Tod der Hanfpflanze setzt nach ca. 6 Monaten ein, wenn der Herbst bzw. der Winter beginnt und das Wasser in den Wurzeln gefriert. Das war es dann mit der Pflanze. Ein natürlicher Tod kann aber auch durch Schimmel, Fressfeinde oder aus anderen Gründen in einer früheren Phase des Lebens der Pflanze eintreten.
Fazit
Zusammenfassend ist die Hanfpflanze eine faszinierende und vielseitige Pflanze mit einem beeindruckenden Lebenszyklus. Von der Keimung des Samens bis zum natürlichen Tod durchläuft sie verschiedene Phasen, die ihr Wachstum und ihre Entwicklung prägen.
Die Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Pflanzen ist entscheidend für den Anbau von qualitativ hochwertigem Cannabis für die Medizin oder den privaten Konsum. Männliche Pflanzen produzieren Pollen, während weibliche Pflanzen reich an Trichomen sind, die die wertvollen Cannabinoide enthalten. Die Identifizierung der Geschlechter erfolgt anhand charakteristischer Merkmale wie Blütenstruktur und Pollensäcken.
Im Laufe ihres Lebenszyklus durchläuft die Hanfpflanze verschiedene Wachstumsphasen, von der vegetativen Phase bis zur Blütephase, in der sich die Pflanze auf die Produktion ihrer Blüten konzentriert. Schließlich kann der natürliche Tod der Hanfpflanze durch verschiedene Faktoren wie Frost, Schimmel oder Fressfeinde ausgelöst werden. Die Hanfpflanze ist eine erstaunliche Pflanze, die eine wichtige Rolle in verschiedenen Bereichen spielt und sich an verschiedene Umweltbedingungen anpassen kann.