Unterschiedliche Wissenschaftler und Cannabis-Forscher streiten sich seit vielen Jahren um ein und dieselbe Frage. Schadet das Kiffen der Intelligenz? Macht Kiffen dumm? Diverse Studien wollen belegt haben, dass der Cannabiskonsum tatsächlich den IQ schrumpfen lässt. Zumindest haben verschiedene Tierversuche auf einen geistigen Verfall hingewiesen. Versuche und Forschungen am Menschen jedoch laufen immer wieder ins Leere und können keine eindeutigen Ergebnisse liefern. Es stellt sich die Frage, ob man uns einfach nur glauben lassen möchte, dass Kiffen dumm macht oder ob man sich tatsächlich um unsere Intelligenz sorgt.
Forschungsreihe aus Neuseeland soll Aufschluss geben
Eine Forschergruppe aus Neuseeland hat im vergangenen Jahr knapp 1040 Neuseeländer begleitet und diverse Auswirkungen dokumentiert. Dabei wurde natürlich auch die Häufigkeit des Konsums berücksichtigt.
Ergebnisse der Studie sollen eindeutig sein
Wer bereits vor seinem 18 Lebensjahr regelmäßig Cannabis konsumiert, schadet seiner Intelligenz enorm und verliert nach IQ-Norm ganze 8 Punkte. Und nun soll die Menschheit wirklich glauben, dass Kiffen dumm macht? Mal ganz abgesehen davon, dass sich Cannabiskonsumenten mittlerweile durch sämtliche Staaten und Berufsgruppen mit unterschiedlichen IQ-Werten zieht. Laut Studie dürften junge Studenten, welche bereits vor dem 18 Lebensjahr begonnen hatten zu kiffen, ihren Hochschulabschluss nie erreichen, geschweige denn als Anwalt, Arzt oder Ähnliches arbeiten. Nicht verwunderlich also, dass diese Studie nur ein halbes Jahr nach Veröffentlichung von Ole Rogeberg ziemlich dementiert wurde.
Er schreibt: „Nicht der Cannabiskonsum der jugendlichen Konsumenten könnte für den Abfall des IQs verantwortlich sein, sondern der sozioökonomische Status!“ Doch wie kommt Rogeberg zu dieser Aussage? Ganz einfach: Die Forschergruppe aus Neuseeland schlossen sämtliche andere Faktoren aus, welche sich ebenfalls auf die Intelligenz auswirken könnten. Waren Studienteilnehmer eventuell schizophren oder alkoholabhängig? Litten die Teilnehmer vielleicht unter Depressionen oder anderen Krankheiten, die eine Verbindung zum menschlichen Gehirn und dessen Intelligenz belegen könnten? Wir sagen: Wenn ihr forscht und etwas beweisen wollt, dann bitte richtig.
Das Bindestück fehlt!
Die Studie hatte also einen Haken, denn sie konnte keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum von Cannabis und dem Intelligenzquotienten belegen. Es konnte also nie nachgewiesen und belegt werden, wie und dass sich Cannabis auf das Gehirn auswirken könnte. So ist es also natürlich möglich, dass nicht das Cannabis für den Verlust des IQs verantwortlich ist, sondern andere Faktoren. Rogeberg rollt die Studie demnach neu auf und bezieht den Faktor des soziologischen Status eben mit ein, Bildung, das Einkommen und die Berufswahl. Was Rogeberg allerdings feststellen musste ist, dass der Cannabiskonsum vorwiegend in der Jugend von Personen vorkommt, welche aus ärmeren und weniger gebildeten Umfeld stammen.
Diese sind demnach auch gefährdeter in eine Abhängigkeit zu geraten. Wirklich interessant ist aber, dass es natürlich einfach ist, derartige Studienergebnisse zu erzielen, wenn man von Haus aus Menschen auswählt, die einen niedrigeren IQ besitzen und im Laufe ihres Lebens scheinbar keine Aussichten auf mehr Bildung und Intelligenzförderung haben. Wir können nun darüber streiten oder nicht, das Umfeld hat definitiv einen erheblichen Einfluss auf unsere Intelligenz, was auch ohne das Zutun von Cannabis belegbar ist. Kinder und Jugendliche aus bildungsstarken Familien haben eine erheblich größere Wahrscheinlichkeit in sich, ihren IQ im Laufe ihrer Entwicklung zu steigern. Wer die Schule verlässt, wird letztlich weniger gefördert und muss selbst für seine Entwicklung sorgen. So kam Rogeberg auch dazu zu sagen, dass der Intelligenzquotient nach Verlassen der Schule oder Uni sinkt.
Rogeberg lieferte hiermit eine Theorie, die für uns mehr Sinn ergibt, als schlicht zu behaupten, dass Cannabis dumm mache. Er dementierte somit belegbar, dass der Cannabiskonsum für den Abfall der Intelligenz verantwortlich sei. Zumindest lieferte er ein Gegenargument, welches nicht mehr so einfach vom Tisch gezogen werden kann.
Der Streit über die Intelligenz von Kiffern dürfte also noch nicht beendet sein.