Dr. John William Huffman war ein legendärer Chemiker und Forscher an der Clemson University, im US-Bundesstaat South Carolina. Huffman wurde am 21. Juli 1932 in Evaston, im US-Bundesstaat Illinois, geboren. Nachdem er sein Chemiestudium bis 1954 an der Northwestern University absolviert hatte, ging er an die Harvard University und schloss dort sein Studium 1957 mit einer Promotion ab.
Im Anschluss wurde er Assistenzprofessor am Georgia Institute of Technology, wo er bis 1960 blieb und schließlich auf die Clemson University wechselte, wo er ab 1967 eine volle Professur erhielt. Fortan widmete er sich fast ausschließlich der Erforschung und der Synthese von Cannabinoiden. Später, nachdem durch Raphael Mechoulam das Endocannabinoidsystem entdeckt worden war, forschte er unter anderem auch an den molekularbiologischen Funktionsweisen dieser Rezeptoren, sowie an weiteren Fachgebieten, die mit Cannabinoiden und dem Endocannabinoidsystem im Zusammenhang stehen. 1982 war er Gastprofessor an der Colorado State University.
Zahlreiche Cannabinoide synthetisiert
Ab 1984 begann Huffman zahlreiche neuartige Cannabinoide zu synthetisieren. Im Laufe seines Lebens stellte er etwa 400 synthetische Cannabinoide her, die fortlaufend nummeriert wurden und mit dem Präfix JWH beginnen. Weltweit bekannt wurden Cannabinoide aus der JWH-Serie erstmals im Jahr 2007, als das Cannabisersatzprodukt Spice am Markt erschien. In der ersten Variante von Spice war unter anderem das Cannabinoid JWH-018 enthalten. Nach seinem Verbot wurden in späteren Nachfolgern zahlreiche weitere JWH-Cannabinoide als Hauptwirkstoff identifiziert. Von den Medien wurde Huffman oft fälschlicherweise beschuldigt, für die Verbreitung von Spice Produkten verantwortlich zu sein, denn er hatte eine Reihe hochpotenter neuartiger Cannabinoide synthetisiert und so ungewollt, zur weltweiten Spice-Welle beigetragen.
Wichtig zu wissen ist an dieser Stelle, dass Huffman diese Cannabinoide nicht für den menschlichen Konsum synthetisiert hatte. Huffman betonte immer wieder, dass diese Cannabinoide nicht für den menschlichen Konsum gedacht sind. Es handelt sich um Forschungschemikalien, die, wie der Name schon vermuten lässt, lediglich für den Einsatz im Labor gedacht sind. Es gibt zu keinem dieser Cannabinoide eine Langzeitstudie, über mögliche Folgeschäden. Dass diese Cannabinoide überhaupt konsumiert werden, ist ausschließlich der Prohibition geschuldet. Wäre ein harmloses und gut erforschtes Naturprodukt legal, würde niemand unerforschte Chemikalien rauchen.
Das Ziel der Forschungen von Huffman war es, die Funktionsweise von Cannabinoiden besser zu verstehen. Außerdem versuchte er, Cannabinoide zu synthetisieren, die mit THC verwandt sind und unter Umständen eine bessere und noch nebenwirkungsärmere Alternative in der Medizin darstellen könnten. Einige der JWH-Cannabinoide sind auch gar nicht psychoaktiv, weil diese entweder nur am CB2-Rezeptor wirken, oder keine CB1-Agonisten, sondern Antagonisten sind.
Weitere Meilensteine seiner Forschung
Neben der Synthese von neuartigen Cannabinoiden, forschte Huffman in späteren Jahren auch am Endocannabinoidsystem, sowie an weiteren Stoffgruppen, die in Hanf vorkommen. Auf ResearchGate, einer renommierten Plattform für wissenschaftliche Arbeiten, finden sich 129 Publikationen, an denen Huffman beteiligt war. Unter anderem entwickelte er eine verbesserte Synthese von Sesquiterpenen. Dabei handelt es sich um eine Untergruppe der Terpene, von denen einige Vertreter auch im Hanf reichlich vorkommen, wie das bekannte Beta-Caryophyllen. Im Jahr 2012, als Spice-Produkte den Markt überschwemmt hatten, arbeitete Huffman an einer verbesserten Methode zur Bestimmung synthetischer Cannabinoide mit.
Es handelte sich hierbei um eine optimierte Form der Gaschromatografie, bei der eine Vielzahl von chemisch vollkommen unterschiedlichen Cannabinoiden in Proben von Rauchmischungen sicher nachgewiesen werden können. Huffman forschte auch an der Funktionsweise der GPR-Rezeptoren. Die GPR-Rezeptoren sind eine neu entdeckte Gruppe von Rezeptoren, an denen ebenfalls Cannabinoide andocken können und die wahrscheinlich Teil des Endocannabinoidsystems sind. Für seine Forschungsarbeiten erhielt er mehrere Auszeichnungen. Im Zuge der Verbreitung von Spice Produkten, erhielt Huffman zahlreiche Anfragen von Medien, sowie von Behörden. Diese baten ihn um die Mithilfe bei der Analyse von Räuchermischungen. Nach seiner Pensionierung fungierte Huffman als Sachverständiger zum Thema JVA-Cannabinoide und beriet in diesem Zusammenhang auch Polizeibeamte.
Privatleben
John W. Huffman war verheiratet und hatte vier Kinder. Er lebte zuletzt mit seiner Frau Hollye in Sylva in North Carolina. Zu seinen Hobbys zählten Oldtimer und Modelleisenbahnen. Huffman starb am 14. Mai 2022 im Alter von 89 Jahren in Sylva, North Carolina.